Nächster Tunnel für Koralmbahn

Nach eineinhalb Jahren Bauzeit für die Koralmbahn erfolgte am Mittwoch der Durchschlag im Granitztal. Damit ist der erste der vier Tunnelabschnitte der Koralmbahn fertig ausgebrochen.

Mittwochnachmittag erreichten die Mineure das Granitztal. „Damit haben wir den ersten wichtigen Meilenstein beim Bau der Tunnelkette Granitztal erreicht“, erklärte ÖBB-Projektleiter Gerald Zwittnig. Die Tunnelkette Granitztal ist mit 6,1 Kilometern das zweitlängste Tunnelsystem der Koralmbahn.

Die 130 Kilometer lange Koralmbahn ist Teil des Baltisch-Adriatischen-Korridors und Bindeglied auf dieser neuen Südstrecke. Reisezeiten von Wien nach Klagenfurt von 2 Stunden und 40 Minuten und von Graz nach Klagenfurt in nur 45 Minuten sollen damit realisiert werden.

Koralmbahn Granitztal Durchschlag

ÖBB

Vier Tunnelabschnitte im Granitztal

Mit dem Durchstich am Mittwoch ist der erste der vier Tunnelabschnitte im Granitztal fertig. „Die erste rund 2,5 Kilometer lange Tunnelröhre ist somit fertig ausgebrochen“, so Zwittnig. In wenigen Wochen werde auch die Nordröhre des Tunnels „Deutsch Grutschen“ das Granitztal erreichen. Auf Hochtouren laufen mittlerweile die Vortriebsarbeiten am Tunnelabschnitt „Langer Berg“ in Richtung Jauntal.“ Das Tunnelausbruchsmaterial wird übrigens zur Geländemodellierung im Lavanttal und zur Überschüttung der Einhausung Granitztal weiter verwendet.

Koralmbahn Granitztal Durchschlag

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Bauarbeiten in drei Abschnitten

Die Tunnelkette Granitztal besteht aus drei Bauabschnitten. Während im Granitztal selbst der Tunnelabschnitt in offener Bauweise hergestellt wird, müssen die Tunnel Deutsch-Grutschen und Langer Berg in geschlossener Bauweise errichtet werden. Der Granitzbach wird mit dem Tunnelbauwerk mittels einer speziellen Konstruktion überbrückt. Das Tunnelsystem wird zweiröhrig und mit Verbindungsquerschlägen rund alle 500 Meter ausgeführt.

Im Granitztal werden ein Lüftungsbauwerk und ein Rettungszugang eingerichtet. Die beiden Tunnelröhren werden nach Abschluss der Stahlbetonarbeiten wieder eingeschüttet und das Gelände modelliert. Die Nordportale befinden sich beim ehemaligen Basaltteich Kollnitz, einer aufgelassenen und letztlich zugeschütteten alten Steinbruchanlage. Im Süden erreichen die beiden Tunnelröhren zwischen Eis und St. Radegund wieder die Oberfläche. Der Abschnitt bis zur Jauntalbrücke und darüber hinaus befindet sich derzeit kurz vor dem Baubeginn.

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