Aufschub für Gemeinden ohne Kanal

Fünf Kärntner Gemeinden, die noch immer keinen Kanal haben, gewährt das Land nun Aufschub. Bis Ende 2018 müssen die Gemeinden aber die Abwasserentsorgung fertiggestellt haben.

Bei den betroffenen Gemeinden handelt es sich um Zell Pfarre im Bezirk Klagenfurt Land und Globasnitz im Bezirk Völkermarkt, um die Gemeinden Lesachtal und Dellach im Bezirk Hermagor und um die Gemeinde Feistritz an der Gail im Bezirk Villach Land. Die Verordnung, mit der das Land Kärnten diesen Gemeinden einen Aufschub gewährt, wird bis spätestens Mittwoch kundgemacht.

Bereits im Jahr 1996 mussten alle Kärntner Gemeinden ein Abwasserkonzept erarbeiten und dem Land vorlegen. Laut Wasserrechtsgesetz ist vorgeschrieben, dass mit Ende 2015 keine häuslichen Abwässer mehr ungeklärt versickern dürfen. Jede Gemeinde muss eine Abwasserentsorgung nach dem Stand der Technik errichten und betreiben.

Unterlagen für neuen Aufschub abgegeben

Die fünf Kärntner Gemeinden sind diesem Gesetz bis jetzt nicht gefolgt. Am 15. Juli 2016 ist für sie eine Frist abgelaufen. Um einen neuerlichen Aufschub gewährt zu bekommen, mussten sie dem Land Konzepte übermitteln. Das ist auch passiert, bestätigte gegenüber Radio Kärnten Michaela Schwarz vom Büro Rolf Holub, dem zuständigen Referenten in der Landesregierung: „Diese fünf betroffenen Gemeinden haben die Unterlagen geliefert. Das heißt, sie haben einen Beschluss des Abwasserrahmenkonzeptes geliefert und den Kanalisationsbereich festgelegt. Sie haben auch den Termin für die wasserrechtliche Einreichung des Kanalisationsbereiches genannt und auch einen Bauzeitenplan übermittelt, sowie die entsprechenden Beschlüsse im Gemeinderat.“

Schulzentrum Liesing mit eigener Lösung

Per Verordnung haben die Gemeinden nun noch bis Ende 2018 Zeit, eine Abwasserentsorgung zu errichten. Helmut Haas, der Vorsitzende des Schulzentrums Liesing in der Gemeinde Lesachtal, wurde inzwischen selbst tätig und ließ ein Konzept für das Schulzentrum ausarbeiten: „Mit Schreiben vom 4.2. wurde ich von der Bezirkshauptmannschaft Hermagor aufgefordert, die bestehende Abwasserentsorgung zu schließen und etwas Neues zu machen. Nachdem im Lesachtal kein Kanal vorhanden war, musste ich eine Variante ausarbeiten. Diese wird jetzt bei der Wasserrechtsbehörde eingereicht. Ich habe auch von der Gemeinde Lesachtal bis heute keinen anderen Stand der Dinge erfahren.“

Die Kosten für das eigene Konzept liegen zwischen 25.000 bis 30.000 Euro. Haas will jetzt nochmals mit der Gemeinde Lesachtal Kontakt aufnehmen, um zu erfahren, ob das Schulzentrum im Gemeindekonzept mit erfasst ist.