Hausbesitzer: Schäden durch Sprengungen
In der Ortschaft Pölling (Gde. Launsdorf) klagen Anrainer nicht nur über den Schwerverkehr, der auch vom nahen Steinbruch an den Häusern vorbei donnert. Sie kritisieren auch Schäden an ihren Häusern und wollen einen weiteren Steinbruch in ihrer Nähe verhindern. Im nahen Steinbruch Gösseling wird acht bis zehn Mal im Jahr gesprengt.
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Das Haus von Reinfried Müller ist fünf Jahre alt, erste Risse zeigen sich: „Wenn ich in der Küche stehe, wackeln die Gläser in der Vitrine, deshalb habe ich angerufen und gesagt, das ist nicht normal. Es ist jemand gekommen zum Messen und hat gesagt, die Werte sind kaum messbar.“ Er hat Angst, dass er in wenigen Jahren wieder renovieren muss oder das Haus überhaupt zusammenbricht. Auch sein Vater Gerhard hat Risse an den Wänden und macht sich Sorgen um die Stabilität seines Hauses.
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Ort gegen weiteren Steinbruch
An mehreren Häusern im Ort Pölling sind Transparente gegen einen geplanten weiteren Steinbruch angebracht. Walter Schaffer ist Mitglied der Bürgerinitiative „Nein zum Neupersteinbruch“. Er will, dass die Steinbruchbetreiber bei der Sanierung von Rissen an seinem Haus zumindest mitzahlen, nachdem sie im Vorjahr einmal neue Fliesen für sein Bad finanzierten. Vor Beginn der Sprengungen habe es nie Schäden gegeben. Mit dem jetzigen Geschäftsführer von Dolomit habe man gut reden können, der Kontakt sei aber abgebrochen, seit Schäden aufgetreten seien, so Schaffer.
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Zweifel an Messergebnissen
Während der Sprengungen werden Messgeräte aufgestellt. Die niedrigen Messergebnisse des Betriebes wurden dem ORF auch von der kontrollierenden Montanbehörde bestätigt. Schaffer glaubt den Daten trotzdem nicht: „Warum wird nicht immer am gleichen Platz gemessen? Ich zweifle sämtliche Sprengmessungen an.“ Das Erschütterungsmessgerät werde nicht manipuliert, sondern dort aufgestellt, wo die Schwingungen geringer seien, so Schaffer.
Der Geschäftsführer der Dolomitwerke, Josef Pacher, weist dies zurück: „Unsere Messgeräte werden korrekt auf einer Betonplatte aufgestellt. Da kann nichts manipuliert werden.“ Er sagte, es gebe gute Beziehungen zu vielen Anrainern, aber nicht zu allen. Die Dolomitwerke werden auch für die Ortschaft Pölling einen Sachverständigen beauftragen.
Sachverständiger eingeschaltet
An der Analyse des Schadens unter dem Schloss Eberstein arbeiten bereits zwei Gutachter, denn Firma und Gemeinde wollen rasch Klarheit und Sanierung. Unterhalb des Schlosses rutschte der Hang ab und verlegte die dort verlaufende Bahntrasse, die immer noch gesperrt ist - mehr dazu in Rätsel um zerstörte Schlossmauer.