Vandalen wüten auf Friedhöfen

Vandalen haben auf den Klagenfurter Friedhöfen Annabichl und Viktring im letzten Jahr Schäden von mehr als 60.000 Euro verursacht. Unter anderem wurden über 60 Meter Kupferabdeckungen von den Urnenwänden gerissen und gestohlen.

Hotspot sei der Friedhof St. Ruprecht, hieß es am Donnerstag von den Verantwortlichen in Klagenfurt. Es gebe massive Sachbeschädigungen und mittlerweile auch Bettler, die Trauergäste bedrängen. Eine Kameraattrappe mit Rotlicht und Bewegungsmelder hätten in den vergangenen Monaten nichts gebracht.

Zerstörung auf städtischen Friedhöfen

Friedhofsverwaltung Stadt Klagenfurt

Im Jahr 2015 entstand ein Schaden von über 60.000 Euro

Friedhofsverwaltung: Immer mehr Schäden

Die speziellen Blaulichtlampen in den WC-Anlagen - die es Drogensüchtigen unmöglich machen, die Venen für den Einstich zu finden - wurden abgerissen, Fenster wurden zerstört und Toiletten unbrauchbar gemacht. Die Sachbeschädigungen in den Klagenfurter Friedhöfen nehmen zu, sagte Hans Jürgen Melcher von der städtischen Friedhofsverwaltung: „Da werden Papierhandtücher entnommen, in die WC-Muschel gesteckt und angezündet. Im gesamten WC-Bereich sind Verschmutzungen und Fäkalien.“

Zerstörung auf städtischen Friedhöfen

Friedhofsverwaltung Stadt Klagenfurt

Vandalismus in den Toilettanlagen

Bettler umzingeln Trauernde

Immer öfter gebe es auch Beschwerden von älteren Damen, die am Friedhof angebettelt werden, sagte Melcher. „Die Damen erzählten, dass sie alleine am Grab standen und von drei bis vier Leuten umstellt und angebettelt wurden.“

Zerstörung auf städtischen Friedhöfen

Friedhofsverwaltung Stadt Klagenfurt

Kupferabdeckungen wurden am Friedhof Viktring-Stein von den Urnenwänden gerissen

Künftig billiges Aluminium statt Kupfer

Dazu kommen die Kupferdiebe, die allein in den vergangenen Tagen am Friedhof Viktring-Stein Kupfer im Wert von rund 30.000 Euro gestohlen haben. Künftig sollen statt der Kupferabdeckungen Abdeckungen aus Aluminium verwendet werden. Aluminium sei billiger und weniger begehrt, hieß es am Donnerstag.

Zerstörung auf städtischen Friedhöfen

Friedhofsverwaltung Stadt Klagenfurt

Auf Matratzen im Friedhof St. Ruprecht wird geschlafen

In der Nacht auf Freitag gab es auch einen Diebstahl am Friedhof in Grafenstein. Wie in Klagenfurt-Viktring stahlen die unbekannten Täter Kupferabdeckungen. Die Schadenshöhe beträgt mehrere Tausend Euro.

Stadt will Konzept erarbeiten

Der politisch zuständige Referent für die sieben städtischen Friedhöfe in Klagenfurt, Christian Scheider (FPÖ) sagte, es gebe absoluten Handlungsbedarf. Er forderte unter anderem eine personelle Aufstockung für das Ordnungsamt, damit Friedhöfe besser kontrolliert werden könnten. Der Friedhofsreferent kündigte ein Krisengespräch mit Polizei, Ordnungsamt und Bergwacht an. Ein Konzept solle erarbeitet werden.

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