Maler und Tapezierer suchen Lehrlinge

Unter dem Motto „Denk Mal Nach“ startet die Kärntner Wirtschaftskammer eine Initiative für die Zukunft der Maler und Tapezierer. 160 Lehrlinge werden in den 340 Kärntner Malerei-Betrieben aktuell ausgebildet.

Geht es nach der Regierung, könnte das Malergewerbe ein freies Gewerbe werden. Das heißt, dass auch Personen ohne entsprechende Ausbildung könnten dann diesem Beruf nachgehen. Die Standesvertretung setzt sich umso mehr für Qualität und Qualifikation ein und will wieder mehr Jugendliche dazu motivieren, diesen abwechslungsreichen Lehrberuf zu ergreifen und neue Wege zu beschreiten.

Werner Trügler bildet in seinem Raumausstattungsbetrieb in Treibach-Althofen derzeit drei Lehrlinge aus: „Die Betriebe brauchen Facharbeiter. Es ist unbedingt notwendig, Lehrlinge in diesem Beruf zu haben, dass kein Facharbeitermangel aufkommt.“

Symbolbild Tapezierer Restaurator

ORF/Iris Hofmeister

Das „Schnüren“ ist eine Technik, die man schon als angehender Tapezierer beim Restaurieren alter Möbelstücke erlernt.

Ein Leben lang lernen

Nicht der Verdienst, sondern die kreativen Betätigungsmöglichkeiten sind es, die für Viele zur Wahl dieses Berufes führen.

„Maler ist einer der vielseitigsten Lehrberufe, den man auch in drei Jahre nicht lernen kann“, sagt der stellvertretende Malerinnungsmeister Reinhold Edlinger. Ein Maler müsse sein ganzes Leben lernen und sich weiterbilden um immer am Ball zu bleiben. Das beginnt bei den diversen Bodenbeschichtungen, bei denen man über Rutschklassen Bescheid wissen müsse, weiter zu Stahlbauten mit Korrosionsschutzarbeiten und Sandstrahlarbeiten.

Bodenleger Handwerk

ORF/Iris Hofmeister

Bodenlegearneiten gehören auch zum Berufsbild

Malerberuf bietet viele Standbeine

„Wir decken auch den Bereich der Wärmedämmverbundsysteme ab, bei dem ohne die entsprechende Ausbildung, Qualifikation und Kenntnis der Normen viel daneben gehen kann“, so Edlinger.

Malerei Wieser Gitschtal

ORF/Iris Hofmeister

Malerei Wieser im Gitschtal

Wieser: Kreativität macht sich bezahlt

Zwischen fünf und sieben Lehrlingen, die immer wieder mit Preisen ausgezeichnet werden, beschäftigt Malermeister Ernst Wieser in seiem Betrieb im Gitschtal. Letztendlich zähle die Freude am Beruf und die Vielseitigkeit. Dass seine Firma in einer Randregion beheimatet ist, sieht er sogar als Vorteil - es beflügle die Ideen seiner Mitarbeiter und so gelingt es dem Team, immer wieder neue Produktideen zu entwerfen.

„Wir leben in unserer Firma wie ein Tausendfüßler. Das heißt, wir haben sehr viele Standbeine. Sollte eines einmal wegbrechen und es wirtschaftlich nicht so gut gehen, lebt der Betrieb weiter, weil er viele Standbeine hat“, so Wieser.

So will er auch seine „Schützlinge“ dazu motivieren, auf ihre Kreativität und ihren Einfallsreichtum - auch für neue Geschäftsideen - zu vertrauen. Das sei letztendlich das Entscheidende in diesem Beruf. „Wer das macht, was er gut kann und voll dahinter steht, wird letztendlich auch erfolgreich sein - egal, wo er arbeitet“, ist Wieser überzeugt. Er hat sich mit seinem Unternehmen - neben dem klassischen Malerhandwerk - auf zahlreiche Nischenprodukte spezialisiert: so fertigt er zum Beispiel individuell designte Urnen, Eisstöcke und Gebrauchsgegenstände im Airbrush-Design an und tüftelt - gemeinsam mit seinen Mitarbeitern - gerade am neuen Wettkampfhelm für Ski-Ass Max Franz.