15 Monate Gefängnis für Schlepper

Zu 15 Monaten unbedingter Haft ist am Dienstag am Landesgericht Klagenfurt ein gebürtiger Inder verurteilt worden. Er soll laut Anklage versucht haben, drei Personen illegal von Wien nach Venedig zu bringen.

Der bislang unbescholtene Mann wurde nach einer stundenlangen Verhandlung vor dem Schöffensenat unter Richterin Lisa Kaschinsky wegen Schlepperei, Urkundenfälschung und Weitergabe von gefälschten Urkunden nicht rechtskräftig verurteilt.

Prozess Inder Schlepperei Landesgericht Klagenfurt

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Kontrolle in Zug ließ Schleppaktion auffliegen

Laut Anklage hatte der Inder im Mai diesen Jahres versucht, mehrere Personen, die sich illegal in Österreich aufgehalten hatten, mit gefälschten Reisepässen auszustatten. Staatsanwältin Heidrun Endisch warf ihm vor, danach versucht zu haben, mindestens drei Personen im Zug von Wien nach Venedig zu bringen. Bei Villach war die Reise für sie zu Ende, als die Kärntner und die italienische Polizei im Zug eine Kontrolle durchführte.

Flüchtlinge

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Polizeibeamte bei Personenkontrolle vor Zug

Bei den Ermittlungen verdichtete sich der Verdacht, dass der Inder zu einer großen Schlepperorganisation gehört. Das bestritt der Angeklagte. Er habe in verschiedenen Ländern gearbeitet und sei mit seiner Familie unterwegs nach Italien gewesen. Immer wieder meinte er, dass die Polizei ihn bei seiner Aussage im Mai falsch verstanden habe.

Der Inder hatte auch immer unterschiedlich auf die selben Fragen geantwortet. Niemand konnte zum Beispiel sagen, wie alt der Mann sei. Bei ihm wurden mehrere Reisepässe gefunden: Einer aus Frankreich, einer aus England und ein spanischer Führerschein. Auf die Frage, wie er zu diesen gekommen sei, widersprach sich der Angeklagte erneut.