Nur zwölf Prozent der Lkws ohne Mängel
Der mobile Prüfzug des Landes war am Freitag in Oberkärnten unterwegs, um Schwerfahrzeuge auf mögliche technische Mängel zu kontrollieren. 65 Fahrzeuge wurden kontrolliert, bei vier von zehn Lkws wurde ein schwerer Mangel festgestellt. Bei einem Viertel der kontrollierten Schwerfahrzeuge bestand sogar Gefahr in Verzug. In diesem Fall darf der Lkw-Fahrer nicht weiterfahren, das Fahrzeug wird zur nächsten Werkstatt geschleppt.
Kaputte Bremsen, abgefahrene Reifen, defekte Radaufhängungen und kaputte Bordwände. Das sind die häufigsten Mängel, die bei den Schwerfahrzeugen festgestellt werden. Bei mehreren festgestellten Mängeln kann die Strafhöhe einige tausend Euro betragen, meist wird die Strafe von den Firmen rasch bezahlt.
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Ruhezeiten werden oft nicht eingehalten
Zwei Lkw-Fahrer mussten am Freitag pausieren, weil sie die Ruhezeiten nicht eingehalten haben. „Manche Lenker sind sogar froh, wenn sie von uns kontrolliert werden, damit sie endlich einmal eine Ruhezeit bekommen“, sagte Einsatzleiter Norbert Rohseano. Ein Zeichen, wie groß der Druck in der Branche ist. Ein Grund dafür sei auch, dass die Lagerhaltung abnehme. Die Lkws seien unter Zeitdruck quer durch Europa unterwegs, „da können die Ruhezeiten nicht eingehalten werden.“
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Hohe Fluktuation bei Großfrächtern
Was die Anzahl der Mängel angeht, ist übrigens zwischen ausländischen und inländischen Frächtern kein Unterschied mehr zu erkennen, sagen Polizei und Behörden. Beim Flottenmanagement ausländischer Großfrächter würden die Lkws nach drei bis fünf Jahren über Leasingverträge durch neue ausgetauscht, so Einsatzleiter Rohseano.
Noch vor zehn Jahren waren auf den österreichischen Straßen zwar noch mehr Schrott-Lkws unterwegs. Die Kontrollen seien aus Sicherheitsgründen aber immer noch nötig, betonte am Freitag Verkehrslandesrat Rolf Holub (Grüne): „Zwischendurch ist der Zustand der Fahrzeuge schon erschreckend.“