Brand-„Stresstest“ für Recyclinganlage

In der riesigen KAB-Recyclinganlage in Klagenfurt hat es bereits mehrmals gebrannt. Bei einem Großfeuer 2014 zeigte sich, dass das Löschwasser nicht ausreichte. Das Sicherheitskonzept wurde überarbeitet und nun eine Großübung durchgeführt.

Der Brand im November 2014 war Brandstiftung, die Täter konnten nie gefasst werden. Die Feuerwehrleute, die auch bei der Großübung in der Nacht auf Samstag dabei waren, denken nicht gerne an den Einsatz damals zurück. Die Hitze war so groß, dass selbst die Blaulichter der Feuerwehrautos geschmolzen waren - mehr dazu in Großbrand in Klagenfurt: Löschwassermangel.

Großbrand Recyclinganlage Klagenfurt

ORF/Natmessnig

Inferno im November 2014

Giftstoffbrand gerade noch verhindert

Das Übergreifen auf ein Lager mit Giftstoffen konnte gerade noch verhindert werden. Seit dem Großbrand überdachte man hier die Wasserversorgung. Wasser aus den Hydranten reicht nicht aus, selbst wenn der Druck in der städtischen Wasserleitung erhöht wird.

Übung Recyclinganlage Klagenfurt

ORF/Peter Matha

Übung in der Recyclinganlage

Ein ehemaliger Ziegelteich, der Ruhes-Teich, darf jetzt im Ernstfall benutzt werden. Doch das Wasser muss erst einmal 200 Meter weit zur Recycling-Anlage gepumpt werden, sagte Gerhard Voith von der Feuerwehr St. Ruprecht. 1.200 Liter pro Minute komme heraus, das helfe sehr bei einem Brand.

Übung Recyclinganlage Klagenfurt

ORF/Peter Matha

Einsatzbesprechung

Atemschutztrupp übte mit Theaternebel

In einer Halle senkte Theaternebel die Sicht fast auf Null. Atemschutztrupps übten hier die Bergung von Verletzten. Auch ein absichtlicher Schlauchplatzer wurde geübt ebenso wie das Ausleuchten eines so großen Areals - denn meistens brennt es nachts. Beim Brand im November 2014 wanderte das Feuer über das Holzdach von einem Brandaschnitt zum anderen. Das soll in Zukunft unmöglich sein, sagte Prokurist Gerald Sertschnig. Es gebe ein neues Konzept und habe viel mehr Brandabschnitte gebaut.

Das Fazit der Übung: Einsatzkräfte wie Berufs- und Freiwillige Feuerwehren müssen noch besser zusammenarbeiten, im Wesentlichen war der Stresstest für die Anlage aber erfolgreich.