Studie: Wo können Feuerwehren sparen?

Das Land Kärnten hat eine umfangreiche Analyse in Auftrag gegeben, um Einsparungspotenziale und Synergien bei den fast 400 Feuerwehren im Land zu suchen. Die Frage ist, ob jede Feuerwehr dieselbe Ausstattung benötigt.

4,2 Millionen Euro wendet das Land jedes Jahr für die Kärntner Feurwehren auf und zwar hauptsächlich für die Ausrüstung der Kärntner Feuerwehren. Kernfrage der Analyse ist, ob jede der 399 Freiwilligen Feuerwehren in Kärnten mit denselben Gerätschaften ausgestattet werden muss oder ob es „Synergieeffekte“ gibt, also die Möglichkeit, im Ernstfall spezialisierte Feuerwehren auch über die Gemeindegrenzen hinweg loszuschicken.

Landesfeuerwehrkommandant Josef Meschik mit einem Beispiel: „Bei einem Großbrand könnte eine Feuerwehr, die mit speziellen Schläuchen für die Wassererbringung über lange Strecken ausgestattet ist angefordert werden - auch wenn das über ihren Pflichtbereich hinaus geht.“

Spezialisierungen und neuer Ausrüstungsplan

Nicht jede Feuerwehr soll also weiterhin dieselbe Ausrüstung bekommen, ohne aber in bestehende Systeme einzugreifen, betonte der Landesfeuerwehrkommandant. Der bestehende Ausrüstungsplan solle neu definiert werden. Meschik: „Wir werden - wenn gespart werden sollte - intelligent sparen. Das heißt, wir werden die Feuerwehren spezialisieren, ohne dass wir unseren Ausrüstungsstand senken. In Zukunft müssen wir zielorientiert Geräte ankaufen und sie den Feuerwehren zur Verfügung stellen.“ Es müsse dabei auch das Risikopotenzial der Gemeinden berücksichtigt werden. Dass letzten Endes auch Rüsthäuser zugesperrt werden könnten, sei kein Thema.

Evaluierung läuft ein Jahr

Meschik ist es wichtig zu betonen, dass der Wunsch nach Veränderung nicht aus den eigenen Reihen, sondern vom Land komme. Eine Arbeitsgruppe wurde erst vor wenigen Wochen unter der Federführung des Landeshauptmannes zusammengestellt. Mit dabei sind Vertreter des Gemeindebundes und mehrere Bezirks-Feuerwehrkommandanten. In einem Jahr soll dem Land ein Ergebnis der Evaluierung präsentiert werden. Spätestens dann wird feststehen, wo es Einsparungspotential gibt.

Budgetkürzungen auch in Klagenfurt

Budgetkürzungen gab es in diesem Jahr bereits in Klagenfurt, wo die Freiwilligen Feuerwehren bereits deutliche Einschnitte von knapp 100.000 Euro hinnehmen mussten. Laut Vizebürgermeister und Feuerwehrreferent Christian Scheider (FPÖ) soll es nächstes Jahr aber keine Einsparungen mehr geben - mehr dazu in Schnee: 500 Notrufe am ersten Tag. Unterdessen übt die Landes-FPö Kritik an den Sparplänen der Regierung. „Das ist ein Anschlag auf die letzten funktionierenden Strukturen im ländlichen Raum“, so FPÖ-Obmann und Landesrat Gernot Darmann in einer Aussendung.

Darmann: "Man kann sich jetzt schon ausrechnen, dass es als erstes die Freiwilligen Wehren in den kleinen Gemeinden treffen wird, welche ohnehin bereits einen beispiellosen Kahlschlag erlebt haben. Zuerst wurde das Postamt zugesperrt, dann die Polizeistation geschlossen und schließlich die eine oder andere Kleinschule eingespart. Und jetzt wird auch noch die Feuerwehr finanziell ausgehungert“, so Darmann.

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