Um 12,8 Prozent weniger Firmenpleiten

Laut Insolvenzstatistik für das erste Halbjahr 2016 verzeichnet Kärnten gegen den Österreichtrend einen Rückgang von 12,8 Prozent bei den Firmenpleiten. Die Privatkonkurse gingen ebenfalls zurück, was aber eher ein Zeichen für Geldmangel bei den Schuldnern ist.

Insgesamt meldeten in Kärnten 171 Firmen Insolvenz an, ein Rückgang von 25 oder 12,8 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2015. Je 1.000 Firmen gingen damit statistisch 7,1 in Konkurs. Kärnten verzeichnet den stärksten Rückgang an Insolvenzen österreichweit, so der Gläubigerschutzverband Creditreform. Am stärksten betroffen war das Bauwesen, Rückgänge gab es im Tourismus und Transportwesen.

Nach Bezirken gab es in Klagenfurt mit 53 am meisten Konkurse, gefolgt von Spittal (19), Villach-Land (18) und St. Veit (17). Am wenigsten gab es in Hermagor mit drei.

Zu wenig Geld für Ratenplan

Bei den Privatkonkursen gab es einen Rückgang von 9,4 Prozent. Insgesamt meldeten 307 Kärntnerinnen und Kärntner Privatinsolvenz an. Die meisten gab es im Bezirk Klagenfurt-Stadt (93), gefolgt von Villach-Stadt (46) und Villach-Land (34). Am wenigsten Privatkonkurse gab es in Hermagor mit vier.

Während ein Rückgang bei Firmeninsolvenzen positiv ist, zeigt ein Rückgang bei Privatkonkursen eher, dass die Schuldner nicht einmal mehr das Geld für einen Ratenplan aufbringen können. In diesem Fall schleppen sie ihre Schulden weiter mit, samt aller Folgen wie negativer Bonität, verweigerte Kredite oder Handyverträge. Viele Privatkonkurse sind auch Folgekonkurse eines Einzelunternehmers nach einer Firmenpleite.