Keine gemeinsame Einsatzzentrale

Das Land finanziert mit fast 400.000 Euro die Planung der Landesalarm- und Warnzentrale. Fast in Rufweite baut das Rote Kreuz seine neue Zentrale inklusive Leitstelle. Der Plan einer gemeinsamen Alarmierung ist für das nächste Jahrzehnt vom Tisch.

Eine gemeinsame Leitstelle für Einsatzkräfte und damit auch deren einheitliche Alarmierung ist in westlichen Bundesländern üblich. In Kärnten gehen LAWZ und Rotes Kreuz getrennte Wege. Es entstehen zwei Neubauten. Die LAWZ in Klagenfurt muss nach mehr als einem Jahrzehnt zeitgemäß - und für mehrere Millionen Euro - aufgerüstet werden. Das Land fördert die Planung des Baus mit 396.000 Euro. Das Rote Kreuz baut nur 500 Meter entfernt ihre eigene Leitstelle - mehr dazu in Neue Rettungsleitstelle im Bau.

Rotes Kreuz führt Zeitdruck ins Treffen

Verantwortliche aus Kärnten besuchten eine zentrale Leitstelle im Jahr 2014 und verwarfen die Idee, so etwas auch in Kärnten umzusetzen. Das Rote Kreuz argumentiert zudem, man habe zusätzlich zu den eigentlichen Notfällen auch Krankentransporte über die Leitstelle abzuwickeln. Außerdem gebe es Zeitdruck bei der Umsetzung.

Dabei hat das Lawinenunglück von Galtür in Tirol gezeigt, dass eine gemeinsame Leitstelle besser funktionieren kann, als mehrere. Aus diesem Grund werden in Tirol seit 2007 alle Einsatzorganisationen - von der Rettung über die Feuerwehr bis hin zur Höhlenrettung - von einer Stelle aus alarmiert. Einzige Ausnahme bildet die Polizei, die in allen Bundesländern eigenständig fungiert.

Überschneidungen durch mangelnde Vernetzung

Durch die getrennten Strukturen kommt es immer wieder zu Doppelgleisigkeiten, Missverständnissen und - im Extremfall - auch zu Verzögerungen. Suchhunde, Berg- oder Wasserrettung können von beiden Leitstellen losgeschickt werden, wodurch es auch zu Überschneidungen kommen kann.

Selbst Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) hatte auf eine gemeinsame Lösung von Feuerwehr und Rotem Kreuz gepocht. Mit ein Grund dafür war, dass Kosten gespart werden sollten.

Einen nächsten Versuch, die Alarmierung der Rettungsorganisationen zusammenzulegen, kann es erst in zehn bis 15 Jahren geben, wenn die jetzt moderne Technik wieder ausgedient hat und erneut ausgetauscht werden muss.

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