Missbrauchsverdacht unter Asylwerbern

In einer Asylunterkunft in Kärnten soll es zu schweren sexuellen Übergriffen gekommen sein. Laut Polizei sollen drei Burschen aus Afghanistan einen elfjährigen Buben mehrmals missbraucht haben. Die mutmaßlichen Täter bestreiten die Vorfälle.

Das mutmaßliche Opfer schweigt bisher, eine Untersuchung im Krankenhaus zeigte aber entsprechende Verletzungen. Die drei Burschen im Alter von 13, 14 und 17 Jahren sollen sich mehrmals in der Nacht in das Zimmer des elfjährigen Flüchtlingskindes geschlichen haben. Dort sollen sie den Buben wiederholt sexuell missbraucht haben, einzeln und gemeinsam. Das sagte ein Zeuge aus. Die drei mutmaßlichen Vergewaltiger aus Afghanistan bestritten die Tat.

Handyvideos werden ausgewertet

„Es gibt eine Anzeige bezüglich eines möglichen sexuellen Missbrauches. Unsere Ermittlungen laufen, aber wir sind in einem Stadium, in dem wir weder etwas bestätigen noch ausschließen können“, so Polizeisprecher Rainer Dionisio. Die Staatsanwaltschaft wertet nun jene Handyvideos aus, die die Burschen von den sexuellen Übergriffen gemacht haben sollen. Die Mobiltelefone wurden ihnen sofort abgenommen.

Mutmaßliches Opfer in anderes Quartier gebracht

Für das mutmaßliche Opfer sei laut Christine Gaschler-Andreasch von der Sozialabteilung des Landes umgehend gesorgt worden. Der Bub sei nun in einem anderen Quartier, an einem anderen Ort untergebracht. Grundsätzlich würden sexuelle Übergriffe wie diese selten unter den jugendlichen Asylwerbern vorkommen, so Gaschler-Andreasch. Die Betreuer seien aber sensibilisiert und in diesem Fall hätte die Kriminalpolizei eingeschaltet werden müssen.