Studie über Straßenprojekt am Plöckenpass

Die Straße über den Plöckenpass zwischen dem oberen Gailtal und Friaul soll wintersicher gemacht werden. Wie genau das möglich und finanzierbar ist, soll mittels einer Expertenstudie geklärt werden. Anfang 2017 soll die Studie fertig sein.

Eine bilaterale Vereinbarung zwischen Kärnten und der Nachbarregion Friaul-Julisch Venetien über die gemeinsame Studie für das Straßenprojekt am Plöckenpass ist am Dienstag von Politikern und Entscheidungsträgern in Tolmezzo unterzeichnet worden.

Nach mehreren Gesprächen der Straßenbauabteilung auf Beamtenebene seit dem Jahr 2013 und der Klärung der Zuständigkeiten, soll die Studie nun ein wertfreies Ergebnis über die weitere Vorgangsweise bringen - mehr dazu in Köfer: Plöckentunnel ohne EU unfinanzierbar. Besonderes Augenmerk soll diesmal auf das Verkehrsaufkommen, die Umwelt- und Umfeldverträglichkeit, auf Raumordnungsparameter und die regionale Wertschöpfung gelegt werden. Zudem sollen in der Studie auch Maßnahmen aufgelistet werden, die den Tourismus, die Wirtschaft, aber auch die verkehrstechnische Erreichbarkeit beider Regionen sichern bzw. gewährleisten sollen. Die veranschlagten Studienkosten von rund 80.000 Euro sollen von beiden Regionen zu je 50 Prozent getragen werden. Die Studie soll in sechs Monaten abgeschlossen sein.

Plöckenpass  Bilaterales Straßenprojekt Pontebba

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Die schmale und kurvenreiche Straße über den Plöckenpass

Finanzierbare Vorgangsweise gesucht

„Unter Berücksichtigung der finanziellen Lage beider Regionen soll sie als Entscheidungsfindung für eine machbare, finanzierbare Vorgangsweise herangezogen werden“, betonten sowohl Landeshauptmann Peter Kaiser, als auch der Kärntner Straßenbaulandesrat Gerhard Köfer (Team Kärnten). „Ich freue mich über diese für das Obere Gailtal wichtige Vereinbarung für diese geschichtsträchtige Verkehrsverbindung mit Italien, deren Ursprung weit in das vergangene Jahrtausend zurückgeht“, erklärte Kaiser.

Die Regionspräsidentin von Friaul-Julisch Venetien, Debora Serracchiani sagte, sowohl das italienische Infrastrukturministerium, als auch die Autobahngesellschaft, die betroffenen Gemeinden als auch die Region Friaul stehen hinter dieser wichtigen Vereinbarung.

Drei Varianten werden geprüft

Die Studie prüft nun drei Varianten: Den wintersicheren Ausbau der bestehenden Pass-Straße: geschätzte Kosten rund 30 Millionen Euro. Außerdem werden der Bau eines Scheiteltunnels und eines Basistunnels geprüft. Die geschätzten Kosten zwischen 70 bis 130 Millionen Euro für die Tunnelvarianten erscheinen derzeit aber kaum finanzierbar. LR Köfer: „Es wird Geld geben, um die Wintersicherheit zu gewährleisten, das ist unser großes Ziel, die Sperren zu verringern und die Sanierungen durchzuführen. Es geht aber auch darum, Stimmung auf der italienischen Seite zu machen.“

Bilaterales Straßenprojekt Plöckenpass Pontebba

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Landeshauptmann Peter Kaiser und die Regionspräsidentin von Friaul-Julisch-Venetien, Debora Serracchiani beim unterzeichnen der Vereinbarung

Wintersichere Verbindung soll entstehen

Für die Gailtaler Wirtschaft ist die kurvenreiche Pass-Straße die Verbindung in den oberitalienischen Raum. Doch wegen Steinschlags und Lawinen ist der Plöckenpass immer wieder gesperrt. Sattelschlepper und größere Busse müssen ganzjährig den Umweg über Arnoldstein nehmen. Für die Gemeinden auf beiden Seiten der Staatsgrenze sei das Projekt von großer Wichtigkeit. Ziel sei, die Erreichbarkeit in beiden Regionen zu verbessern, die Verkehrssicherheit zu erhöhen und eine wintersichere Verbindung zu schaffen. LH Kaiser sagte, es solle keine weitere Transitroute geschaffen werden. Die Optimierung der Straße für den vorhandenen Verkehr solle im Mittelpunkt stehen. Weitere Gespräche im Rahmen der Euregio wurden angekündigt.

Bei dem Treffen waren unter anderem auch der Bürgermeister von Kötschach-Mauthen, Walter Hartlieb, und Straßenbauabteilungsleiter Volker Bidmon dabei. Hartlieb sagte, für ihn sei der Ausbau der bestehenden Straße die Variante, die herauskommen sollte.