AMS-Kurse für anerkannte Flüchtlinge
Österreichweit sind Anfang August 25.168 anerkannte Flüchtlinge arbeitslos oder befinden sich in einer Schulung. Das sind um 46,3 Prozent mehr als noch im Vorjahr. Die meisten arbeitssuchenden Flüchtlinge sind junge Männer mit wenig Qualifikation. Das AMS Kärnten investiert heuer zwei Millionen Euro in Integrastionsmaßnahmen.
Analphabeten in eigener Muttersprache
Es wird noch dauern, bis anerkannte Flüchtlinge auch tatsächlich eigenes Geld verdienen können. Das Erlernen der deutschen Sprache in Wort und Schrift ist eine große Hürde. Außerdem werden derzeit im Auftrag des Arbeitsmarktservice Kompetenzchecks durchgeführt, um berufliche Fähigkeiten der Flüchtlinge herauszufinden. Bis jetzt steht fest, dass nur sieben Prozent der anerkannten Flüchtlinge über eine höhere Qualifikation verfügen.
AMS-Kärnten-Chef Franz Zewell sagte, dass die Integration von Personen, die aus einem völlig anderen Kulturkreis kommen und zum Teil in der eigenen Muttersprache Analphabeten sind, sicher ein bis zwei Jahre dauern wird. „Wir müssen versuchen, die Personen so schnell wie möglich in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Wir sind sehr gut mit dem österreichischen Integrationsfonds vernetzt, der auch die Deutschkurse übernommen hat.“
Zusammenarbeit mit Industrie bei Lehrstellen
Fast alle arbeitssuchenden Flüchtlinge sind Männer, und die meisten wollen nach Wien, sagte Zewell. Jene, die in Kärnten bleiben, werden vom AMS in Schulungen und Sprachkurse geschickt. Man versuche auch, Lehrstellen an jugendliche Asylberechtigte zu vermitteln. Zewell: „Mit der Industrie Kärnten haben wir ein gemeinsames Projekt der Integration von Lehrstellensuchenden in Industriebetriebe. Da läuft gerade ein Vorbereitungskurs.“
Läuft dieser Kurs gut, könnten ab September die ersten Lehrverträge abgeschlossen werden, sagte Zewell.