Gewerkschaft: Unterstützung für KRESTA

Die 237 Mitarbeiter der insolventen Anlagenbaufirma KRESTA in St. Andrä sind beim AMS zur Kündigung angemeldet. Da es keinen Betriebsrat gibt, der sie vertritt, will die Gewerkschaft unterstützend eingreifen. Auch LH Peter Kaiser (SPÖ) sicherte seine Hilfe zu.

Die Mitarbeiter von KRESTA seien momentan auf sich allein gestellt. Laut Gewerkschaft wurden die Gehälter für Juni und Juli nicht ausbezahlt. Auch das Urlaubsgeld sei ausständig. Mehr Informationen habe man derzeit nicht, da es keinen Betriebsrat gebe, sagt der Landesvorsitzende der Gewerkschaft, Hermann Lipitsch. Ansonsten würde dieser einen Sozialplan ausverhandeln: „Er wäre dann auch bei der Kärntner Arbeitsstiftung und würde schauen, was er mit den Mitarbeitern machen kann.“

Ausfallsgeldfonds zahlt teils ausständige Gehälter

Bei einem Lokalaugenschein haben sich am Dienstag Vertreter der Gewerkschaft ein Bild der Situation bei der Firma KRESTA in St. Andrä gemacht.

Die Gewerkschaft und der Insolvenzschutzverband der Arbeiterkammer bemühen sich nun, den genauen Ist-Stand zu erheben, sagt der Sekretär der Gewerkschaft pro-ge, Peter Glawogger. Die ausständigen Gehälter werden über den Insolvenz-Ausfallsgeldfonds bezahlt: „Wir haben für unsere Mitglieder das Service, dass die offenen Löhne, die sie ja brauchen, um die Miete und den Strom im nächsten Monat zahlen zu können, von Gewerkschaftsmitgliedsbeiträgen bevorschusst bekommen.“

KRESTA Firmengebäude außen

ORF

Nicht-Mitglieder müssen mehrere Monate warten

Allerdings ist nur ein Teil der Kresta-Mitarbeiter Gewerkschaftsmitglied. Alle anderen werden ihre Gehälter ebenfalls ausbezahlt bekommen. Aber sie müssen deutlich länger darauf warten, sagt Glawogger: „Nachdem der Insolvenz-Ausfallsfonds vom Rechnungshof geprüft und vom Masseverwalter genehmigt werden und über das Gericht eingebracht werden muss, dauert so ein Verfahren üblicherweise mehrere Monate. Da ist der große Vorteil für die Mitglieder, sobald die Dinge eingepflegt sind, binnen einiger Wochen zur Anweisung bringen können.“

Zuerst aber müssen alle Daten und Forderungen der Mitarbeiter erhoben werden, auch jener, die nicht am Standort St. Andrä, sondern beispielsweise auf Montage sind. Die Gewerkschaft ist da auf die Unternehmensführung angewiesen.

Kaiser: Kreuzer will Arbeitsplätze erhalten

Ob das Unternehmen mit Hilfe eines Investors tatsächlich weitergeführt werden kann, entziehe sich der Kenntnis der Gewerkschaft, hieß es am Dienstag - mehr dazu in KRESTA-Insolvenz: 237 Mitarbeiter betroffen.

Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) sagte, dass der Geschäftsführer, Franz Kreuzer, ihm gegenüber in einem Telefonat zugesichert habe, dass er alles unternehmen werde, um den Betrieb und damit die Arbeitsplätze zu erhalten: „Es gibt ein Bemühen, dass man alles tun wird, um einerseits diese 20-prozentige Quote zustande zu bringen und die Zustimmung der Gläubiger zu bekommen. Gleichzeitig wird man versuchen, im Rahmen einer Auffanggesellschaft den Betrieb fortzusetzen. Wichtig wird sein, dass man über die Zustimmung der Gläubiger und der Banken diese Möglichkeit eines Ausgleiches, eines Konkurses mit Neustart möglich machen kann. Die Entscheidungen liegen aber nicht bei der Politik.“ Eine Interviewanfrage des ORF lehnte Kreuzer ab.