K&Ö: Verhandlungen weiter zäh

Die Stadt Klagenfurt läuft Gefahr, mit Kastner und Öhler einen Großinvestor zu verlieren. Die Politik möchte dem gewünschten Standort am oberen Ende der Bahnhofstraße nach wie vor nicht zustimmen. Die Geduld des Unternehmens, weiterzuverhandeln, ist enden wollend.

Kastner und Öhler kündigte an, mehr als 15 Millionen Euro in ein mehrstöckiges Mode-Geschäft in Klagenfurt zu investieren. 90 Mitarbeiter dort beschäftigt werden. Vorstand Martin Wäg kennt die politische Situation in Klagenfurt und Bürgermeisterin Maria Luise Mathiaschitz (SPÖ). Sie wäre auch bereit, zum gewünschten Standort des Modehauses am oberen Ende der Bahnhofstraße ja zu sagen, aber ÖVP und Grüne wollen Kastner und Öhler an diesem Standort nicht haben.

Alternativstandorte „ganz schwierig“

Für Martin Wäg wäre aber genau diese Nähe zu den City Arkaden ideal, weil schon jetzt das Shopping Center der neue Handelsmittelpunkt in Klagenfurt sei: „Ich habe noch nie in einer Stadt gehört, dass man wo nicht hingehen soll, weil die Lage zu gut ist. Das ist eigentlich der Grund, warum man dorthin geht.“ In der Landeshauptstadt gebe es sicher einige Lagen, wo früher einmal Handel war und über die jetzt wieder geredet worden sei. Diese seien aber „ganz, ganz schwierig“, so Wäg: „Wir schauen mit großer Skepsis, ob dort eine Entwicklung passiert oder passieren kann.“

Auch Entscheidung gegen Klagenfurt im Raum

Zeitrahmen für die Verhandlungen gebe es keinen, solange die Gespräche konstruktiv seien und ein Ergebnis absehbar sei. „Wenn dann in anderen Städten Projekte spruchreif werden, kann es sein, dass es von uns aus eine Entscheidung gegen Klagenfurt gibt“, so der K&Ö-Vorstand. Irgendwann müsse man in so einem Fall dann einsehen, dass es in der Innenstadt zu keiner Lösung kommen könne - „das kann dann Stadtrand heißen, aber natürlich auch, dass man andere Projekte verfolgt“.

Mathiaschitz rechnet bis Herbst mit Lösung

Die von der ÖVP angeführten Alternativstandorte Domplatz oder Kardinalsplatz kommen für Martin Wäg von Kastner und Öhler jedenfalls nicht in Frage. Bürgermeisterin Maria Luise Mathiaschitz will Kastner und Öhler - trotz der aktuellen Standortdiskussion - in Klagenfurt sehen.

Für sie gehe es in erster Linie darum, welche Rahmenbedingungen die Stadt setzen könne, um andere Standorte im Bereich der Stadt attraktiv zu machen. Diese würden jetzt ausgelotet. Ob Klagenfurt auf eine 15-Millionen-Euro-Investition verzichten kann, soll bis Herbst entschieden sein, sagte Bürgermeisterin Mathiaschitz.

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