Telefon-Hacker schlagen immer öfter zu

Bereits zum zweiten Mal ist eine Villacher Firma Opfer von Telefon-Hackern geworden. Die Betrüger riefen über das Firmennetz zahlreiche Auslandsnummern an. Kein Einzelfall, warnen die IT-Experten der Polizei.

Unbekannte Täter hackten sich Anfang Juni über das Internet in die Telefonanlage der Firma eingehackt und Nummern - unter anderem in Kamerun, Senegal, Haiti, Bosnien - angerufen. Der Firma entstand ein Schaden von mehreren hundert Euro. Schon vor etwa einem halben Jahr wurde das Unternehmen Opfer eines Hackerangriffs, damals aber nicht über das Telefonnetz sondern über E-Mail. Der oder die Täter - ob es dieselben waren, ist unklar – versuchten, bei diesem Hackerangriff Überweisungen zu manipulieren. Die Firma in Paternion handelt international mit Maschinen, Geschäftspartner hat sie in ganz Europa und auch China.

Firmen werden vorab ausspioniert

Dass Telefonanlagen gehackt werden, sei mittlerweile kein Einzelfall mehr, sagt Christian Baumgartner. IT-Experte bei der Kärntner Polizei. Häufig würden die Täter die Gutgläubigkeit von Firmenmitarbeitern ausnutzen. Zum Beispiel rufen die Täter vorab bei der Firma an, geben sich als Mitarbeiter eines Telefonunternehmens aus und erfragen Details zur Telefonanlage ihrer Opfer.

Am Wochenende oder in der Nacht wählt sich der Täter dann beim Unternehmen ein und gibt den Standardcode der Telefonanlage ein. Baumgartner: „Wenn er Glück hat, wurde dieser Code nicht geändert.“ Dann können die Betrüger vom Unternehmen aus kostenpflichtige Nummern im Ausland anrufen. Auch durch Beobachtungen oder das Durchsuchen von Müll werden Firmen zuvor ausspioniert.

Polizei rät zur Mitarbeiterschulung

Gefährdet seien vor allem große Unternehmen mit hoher Mitarbeiterzahl, sagt der IT-Experte: „Die Mitarbeiter kennen sich teils nicht, da fällt ein Betrug dann leichter.“ Den Betrügern auf die Spur zu kommen, das sei aufwendig, aber immer wieder schaffbar: „Chancen gibt es immer, es sind Menschen am Werk und da werden Fehler gemacht.“ Der IT-Experte rät Firmen, Mitarbeiter gut zu schulen und ihr Sicherheitsdenken zu stärken. Etwa sollen die Mitarbeiter rückfragen, sich Rückrufnummern geben lassen und Vorsicht beim Öffnen von E-Mail-Anhängen walten lassen.