Neue Luxusbleibe für ausgesetzte Minischweine
In ihrer alten Unterkunft auf einem Bauernhof bei Villach hatten die 21 Hängebauchschweine durch zu lautes Grunzen und Schreien die Nachbarn gestört, die Tiere mussten weg. Um sie vor der Schlachtung zu retten, setzte ihr Besitzer sie in einem Wald auf dem Dobratsch aus – mehr dazu in Schweine auf dem Dobratsch ausgesetzt. Aufwendig wurden die Tiere vom Tierschutzverein Villach nach zehn Tagen eingefangen und in eine vorübergehende Bleibe, zur Verfügung gestellt von einem Landwirt, gebracht.
Nicht für alle Tiere konnte in der Folge ein neuer Besitzer gefunden werden, also musste für die verbleibenden Schweine, die sich in der Zwischenzeit auch kräftig vermehrten, eine neue Heimat gesucht werden. Die elf verbleibenden Schweine, darunter fünf Ferkel, bezogen jetzt ihre neue Luxusbleibe. Für sie wurde vom Tierschutzverein extra ein 1.200 Quadratmeter großes Areal in Unterkärnten adaptiert, das dem Tierschutzverein seit Jahrzehnten gehört. Für die restlichen Tiere fanden sich neue Tierhalter aus ganz Österreich.
Tierschutzverein Villach
Wald, Wiese und Hütten
Wald, Wiese, Sträucher und als Rückzugsmöglichkeit zwei Hütten – das alles steht den Schweinen jetzt zur Verfügung. Das neue Schweineheim befindet sich in der Nähe von Ludamnnsorf. Der genaue Standort werde nicht verraten, um einen „Schweinetourismus“, wie am Dobratsch, zu vermeiden, sagt Hannes Mattersdorfer, Präsident des Villacher Tierschutzvereines. Die Tiere sollen dort in Ruhe leben können, außerdem bestehe die Gefahr, dass Besucher vergessen, den Zaun wieder zu schließen.
20.000 Euro Kosten entstanden dem Tierschutzverein. Das Gelände sei so großzügig angelegt worden, um auch künftig für ähnliche Situationen gerüstet zu sein, so Mattersdorfer: „Damit konnten wir die Geschichte der Schweine zu einem glücklichen Ende bringen.“ Denn ansonsten wären die nicht winterfesten Tiere in der kalten Jahreszeit wohl erfroren oder sie hätten geschlachtet werden müssen.
Tierschutzverein Villach
Ausbruchssicherer Zaun
Ausbruchssicher ist das neue Gelände auch, denn die Minischweine sind im Abhauen sehr geschickt und schwer wieder einzufangen. Mit ihrem Rüssel graben sie gerne die Erde unter den Zäunen auf, der Zaun am neuen Gelände wurde deswegen rund 30 Zentimeter tief eingebraben. „Mini“ sind die Tiere eigentlich nicht, die Mischung aus Haus- und Hängebauchschwein kann bis zu 180 Kilo schwer werden.
Tierschutzverein Villach
Links:
- Erfolgreiche Schweinejagd am Dobratsch (kaernten.ORF:at, 29.3.2016)
- Heimatsuche für ausgesetzte Schweine (kaernten.ORF.at, 5.4.2016)
- Tierschutzverein Villach