Exportrekord für Kärntner Wirtschaft

Im Vorjahr haben die Kärntner Firmen bei den Exporten erstmals die Sieben-Milliarden-Euro-Marke geknackt. Beim Exportzuwachs liegt Kärnten über dem Bundesschnitt. Stärkster Partner bleibt Deutschland, die Osteuropazahlen legen zu.

Kärnten hat im Vorjahr für 7,036 Milliarden Euro Güter exportiert. Dem stehen Warenimporte von 5,957 Milliarden Euro gegenüber, was in der Außenhandelsbilanz einen Überschuss von über einer Milliarde Euro ausmacht. Neben Kärnten hatten nur Oberösterreich, Steiermark, Tirol und Vorarlberg eine positive Außenhandelsbilanz. Der Kärntner Exportzuwachs liegt mit 4,7 Prozent über dem österreichweiten Durchschnitt von 3,3 Prozent. 70.000 Arbeitsplätze und 2.500 Unternehmen sind in Kärnten mit dem Export verbunden.

Exportzahlen von USA bis Osteuropa steigend

Beim Export war wie in den vergangenen Jahren Deutschland (2.163 Mrd., 3,7%) der wichtigste Markt. Die USA (744 Mio. Euro, + 5,1 Prozent Zuwachs) haben erstmals Italien (743 Mio Euro) als zweitwichtigsten Exportmarkt überholt. Weiter stark verbessert haben sich auch die Exporte nach Osteuropa (Ungarn, Slowenien, Polen, Tschechien). Die beliebtesten Kärntner Exportgüter waren elektronische und elektrotechnische Waren (1,691 Mrd. + 8,6%) die Statistik vor Kessel, Maschinen und mechanischen Geräten (1,657 Mrd. +11,7%) und Waren aus Holz oder Holzkohle (548 Mio. + 1,7%).

Meinrad Höfferer, Leiter der Abteilung Außenwirtschaft bei der Wirtschaftskammer Kärnten: „Die bemerkenswertesten Ergebnisse der Statistik sind für mich, dass wir es nach wie vor schaffen, mit Deutschland einen Überschuss zu halten, dass es einen Zuwachs gibt und auch dass die Exporte in die USA um fünf Prozent gewachsen sind und das nach den großen Zuwächsen der Vorjahre“. Für Höfferer ist zudem positiv, dass Kärnten es schaffe, auch in Ungarn, Tschechien, Polen und Slowenien zu wachsen.

Meisten Importe aus Deutschland

Wie bei den Exporten führt Deutschland (2,134 Mrd. + 6,2%. gegenüber 2014) die Statistik auch bei den Importen an. Auch die Zahlen bei China (+ 8,4%), Japan (+ 10,5%) sowie den USA (+23,5%) sind gestiegen. Weiters gibt es Importzuwächse aus Polen (+ 25%) sowie Tschechien (+ 17,3%). Bei den Waren führten Kessel, Maschinen, Apparate und mechanische Geräte mit 970 Millionen Euro (+23,9%)die Statistik vor elektrischen und elektrotechnischen Waren (810 Millionen Euro, + 9,8%) und Zugmaschinen, sowie Fahrzeugen (358 Millionen Euro, + 7,7%) an.

Studenten werden verstärkt eingebunden

Mit einer Exportoffensive sollen 2016 neue Aktivitäten von Kärntner Unternehmen bei ihren Auslandsaktivitäten unterstützt werden. Unter anderem sollen Fachhochschulen und Universitäten bei der Erhebung von Exportpotentialen eingebunden und der Auftritt bei internationalen Messen verstärken werden. Darüber hinaus werden neue Export-Erkenntnisse im Rahmen der zunehmenden Digitalisierung für die Betriebe in Form von Praxis-nahen Studien kostenlos zur Verfügung gestellt.

In Summe stellt das Land Kärnten 250.000 Euro zur Verfügung, diese Summe wird von der Wirtschaftskammer Kärnten auf 500.000 Euro verdoppelt. Im kommenden Jahr soll noch mehr investiert werden. So will Wirtschaftslandesrat Christian Benger (ÖVP) im Jahr 2017 die Förderung um 100.000 Euro erhöhen. Damit sollen einige positive Maßnahmen finanziert werden.

Exportassistent ab 2017

Als weitere Unterstützung soll es ab 2017 für Unternehmen einen Internationalisierungsassistenten geben. Wirtschaftskammerpräsident Jürgen Mandl: „Wenn Universitäts,- oder Fachhochschulabgänger mit einer speziellen Ausbildung eingestellt werden, um den Export einer Firma zu stärken, dann gibt es eine 50-prozentige Unterstützung.“ Auf diese Weise soll auch für Absolventen von Hochschulen die Möglichkeit geschaffen werden, in Kärnten einen attraktiven Job zu finden.

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