Anschlag: „Leben an Cote d’Azur steht still“

Nach dem Anschlag in Nizza in der Nacht auf Freitag, bei dem mehr als 80 Menschen getötet worden sind, steht das Leben so gut wie still. Das erzählt eine Görtschitztalerin, die mit ihrer Familie an der Cote d’Azur lebt.

Frankreich trägt Trauer, Cafès und Plätze in Zizza bleiben vielfach leer. olizei und Militär beherrschen öffentliche Plätze, der neuerliche Anschlag lähmt zurzeit das öffentliche Leben. Angelika Müller und ihre Familie sind wohlauf aber schockiert und betroffen von den Ereignissen in ihrer Region. Die Terrorgefahr sei in Südfrankreich längst gegenwärtig, sagte sie am Freitag. Sie hätte erwartet, dass so etwas passiere, denn es habe immer wieder geheißen, dass es im Raum Nizza Terrorzellen gebe. „Die Maßnahmen sind streng, wir waren vorgewarnt. Die Leute sind erschüttert, offenbar sind viele Kinder unter den Opfern und in Krankenhäusern.“

Nizza Anschlag Kärntnerin in Cannes

Christina Thuller

Christina Thuller

Man könne es sich nicht vorstellen, der 14. Juli ist Saisonbeginn, es seien überall Touristen und jetzt sei alles gesperrt, so Müller. Restaurants, Strände, alles sei zu und die Leute gehen nicht mehr aus dem Haus. Müller will am Freitag nach Kärnten fliegen, derzeit seien keine Flüge gestrichen: „Ich bin froh, dass wir in Ruhe im Görtschitztal mit den Kindern in Sicherheit sein können und die Kinder damit nicht so konfrontiert sind.“ „Der Schock in Nizza und der Cote d’Azur“ ist sehr groß und überall spürbar“, sagt auch die Kärntnerin Christina Thuller, die sich zurzeit in Südfrankreich aufhält.

Allgegenwärtige Terrorgefahr

Die Mutter von Angelika Müller, Gerti Müller, war ebenso geschockt von der Nachricht. Schon bei einem Frankreich-Besuch vor fünf Wochen habe es hohe Sicherheitsvorkehrungen gegeben: „Überall stehen Polizisten und Soldaten mit der Waffe im Anschlag. Das kennt man bei uns nicht.“ Ihre Tochter und ihre Familie würden schon seit Wochen Menschenansammlungen vermeiden, vor allem auf Anraten ihres Mannes. „Die Terrorgefahr ist allgegenwärtig, die Franzosen haben große Angst, es ist schrecklich“, schildert Gerti Müller. Tochter Angelika wird nun einige Wochen in Kärnten verbringen. „Hoffentlich beruhigt sich in der Zwischenzeit alles“, meint ihre Mutter. „Aber ganz beruhigen, ich glaube das geht dort gar nicht.“

Michael Grundböck, Sprecher des Innenministeriums meint zur aktuellen Terrorgefahr: „Niemand kann derzeit in Europa Ereignisse ausschließen. In Österreich gibt es aber keine Hinweise auf eine konkrete Gefahrensituation.“

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