Konzert gegen Burnout

Wenn die Kraft nicht mehr reicht, man zwischen Aggression und Depression wechselt und von Ängsten und Müdigkeit geplagt wird, hat man vermutlich ein Burnout. In Klagenfurt findet am Samstag ein Konzert samt Expertenberatung statt.

Das „to-feel-free-concert“ am Neuen Platz soll auch aufmerksam machen, damit man erste Anzeichen erkennt. Gerhard Huber, ein ehemaliger Bankmanager aus Feldkirchen machte sich nach einem heftigen Burnout auf einen neuen Lebensweg. Nach jahrelanger Behandlung zeigt er heute Betroffenen und Angehörigen, was hilft und wie man genesen kann.

„Als Modekrankheit verniedlicht“

In seinen Büchern und Vorträgen erzählt er seine Geschichte. Er sagte, es habe ihm den Boden unter den Füßen weggezogen, fünf Monate Krankenhaus, jahrelange Medikamententherapie. Irgendwann sei der Wunsch gereift, zu helfen, aufzuklären. Burnout werde als Modekrankheit verniedlicht. Er sei körperlich, geistig und seelisch überhaupt nicht mehr belastbar gewesen, mit kleinsten Kleinigkeiten total überfordert. Rund eine Million Menschen ist in Österreich betroffen.

Feel free

Das „To-feel-free-concert“ „LIVE without! stress, depression & burnout“, Samstag 17.30 bis 22.30 Uhr auf dem Neuen Platz in Klagenfurt. Feel Free Link.

Jahrelang war Huber weder belast- noch verwendbar. Wenn er heute wieder mitten im Leben steht, geht es ihm darum, aufzuzeigen, was es wirklich bedeutet, unter Burnout leiden zu müssen: „Das ist keine 08/15-Geschichte. Wie wir heute weltweit wirtschaften und in Gesellschaft und Politik verhalten kann nicht gut gehen. Es geht um Bewusstseinsbildung, die nicht zum Wohl einiger weniger Konzerne sind, sondern für all.“

„Geht es Menschen gut, geht es Firmen gut“

Man brauche neue Wege nicht nur in der Akutbehandlung. Burnout vermeiden heißt für Huber auch umzudenken, vor allem in der Unternehmensführung, sagte er: „Raus aus dem Druck und Stress und dem modernen Sklaventun, das in den Unternehmen Einzug gehalten hat.“ Die Konzerne spielen mit den Ängsten und Abhängigkeiten der Mitarbeiter, denn sie müssen ja arbeiten, ihre Familie ernähren und Rechnungen zahlen. Der Mensch müsse zurück in den Mittelpunkt, ist Huber überzeugt. Man müsse nicht die Wirtschaft fördern, sondern den Menschen. Wenn es dem Menschen gut geht, dann seien es die Unternehmen auch. Das wolle er mit dem Konzert und den Veranstaltungen auch transportieren.

Burnout betrifft gesamtes Umfeld

Burnout betrifft nie einen allein. Da sind die Lebenspartner, die Kinder und Familie, Freunde, Kollegen, Chefs, dazu kommen Ärzte und Therapeuten. Alle sind am Samstag auch eingeladen, wenn Experten und Betroffene Antworten auf viele offene Fragen haben. Bekomme jemand die Diagnose Burnout können die Familie oder der Chef nicht erwarten, dass dieser Mensch seinen Aufgaben weiter nachkommen könne. Der Kranke müsse lernen, nicht mehr alles mit sich machen lassen. Lösungen und Ideen habe man nicht, wenn man unter extremem Stress und Druck und Angst stehe.

Das Konzert

Neben Informationen und der Aufklärung gibt es musikalische Beiträge von Sweet Emotion, Kerstin Holdernig, AndiK, Verena Wallner, den „Hasenbichler`s“, den „Lavamünder Buam“, die u.a. eine sehr motivierende Schuhplattereinlage performen. Weitere Songs gibt es von Nena, Peter Cornelius, Rainhard Fendrich, Wolfgang Ambros, Georg Danzer, Udo Jürgens, Udo Lindenberg, Markus Wutte und CHL+Band, gespielt und präsentiert von CHL+Band.

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