Kühe bei Gluthitze in Anhänger gesperrt

Ein 39 Jahre alter Mann aus dem Bezirk Villach-Land hat einen mit Schlachtkühen beladenen Anhänger auf einem Parkplatz in Althofen abgestellt. Im Inneren hatte es laut Polizei mehr als 40 Grad, zu trinken hatten die Tiere nichts.

Am Montag gegen 13.00 Uhr ging bei der Polizei Althofen eine Anzeige ein: Auf einem Parkplatz sei ein mit Kühen beladener Anhänger abgestellt worden. Die im Inneren angebundenen Tiere würden ganz offensichtlich unter der extremen Hitze leiden und drohten zu ersticken. Angesichts dieser drastischen Schilderungen verständigte die Polizei sofort den Amtstierarzt der Bezirkshauptmannschaft St. Veit.

Tiere konnten kaum noch atmen

Als die Beamten am Parkplatz eintrafen, lagen zwei Kühe bereits auf dem Boden und konnten kaum noch atmen. Die Polizisten öffneten alle noch geschlossenen Luftklappen des Anhängers und beorderten die FF Althofen zur Wasserversorgung herbei. Die Tiere wurden vom Amtstierarzt mit Wasser versorgt. Die Außentemperatur betrug zu diesem Zeitpunkt 32 Grad Celsius. Im Inneren des Anhängers dürfte es laut Polizei mehr als 40 Grad gehabt haben.

Polizei: „Fahrlässiges Verhalten“

Die acht Tiere hatten weder zu fressen noch zu trinken und waren, so die Polizei, durch das „fahrlässige Verhalten“ des Mannes längere Zeit einem qualvollen Zustand ausgesetzt. Der Mann wird bei der Staatsanwaltschaft Klagenfurt wegen Tierquälerei angezeigt. Laut dem St. Veiter Amtstierarzt Josef Leitner habe zu diesem Zeitpunkt zwar noch keine Lebensgefahr für die Tiere bestanden, wären sie der Hitze länger ausgesetzt gewesen, dann wäre es mit Sicherheit lebensbedrohlich geworden. Der Lenker hatte den Anhänger abgestellt, weil er noch von anderen Betrieben Tiere einsammeln musste.

Vier Pfoten: Standards reichen nicht

Die Tierschutzorganisation Vier Pfoten sagte am Dienstag in einer Aussendung, oft reichen die gesetzlichen Mindeststandards nicht aus, um das Risiko solcher Hitzekatastrophen zu minimieren. Da Schweine und Geflügel nicht schwitzen können, seien sie auf die Achtsamkeit des Menschen angewiesen. Ställe und Lüftungen seien oft nicht für Hitzeperioden ausgelegt. Die Belüftung müsse verstärkt kontrolliert werden, auf den Weiden müsse es Schattenplätze geben, so die Forderung. Transporte sollten im Sommer nachts durchgeführt werden.

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