Kastner & Öhler: Warten auf Stadt

Vor bald einem Jahr hat das Grazer Handelsunternehmen Kastner & Öhler seinen Plan, in Klagenfurt ein Modehaus zu errichten, bekanntgegeben. Nach wie vor wartet das Unternehmen aber auf einen geeigneten Standort.

Bisher konnte man sich auf keinen Standort einigen. Der Wunschstandort von Kastner und Öhler, was Kundenfrequenz und Attraktivität betrifft, ist ein Grundstück in der Waaggasse, unmittelbar neben den City-Arkaden. Die Zustimmung der Stadt zu diesem Standort scheiterte allerdings am Veto der Innenstadtkaufleute und Teilen der Rathauskoalition.

Modehaus mit 80 Arbeitsplätzen

Kastner & Öhler möchte auf einer Fläche von 5.000 Quadratmetern - ganz nach dem Vorbild des Stammhauses in der Grazer Sackstraße - ein Modehaus verteilt auf vier Stockwerke errichten. 15 Millionen Euro sollen investiert und 80 Arbeitsplätze geschaffen werden.

Bangen um Innenstadtgeschäfte

Die Innenstadtkaufleute, aber auch ÖVP und Grüne im Klagenfurter Rathaus, lehnen den Standort in der Waaggasse bisher ab. Die Geschäfte südlich des Neuen Platzes und in der Bahnhofstraße wären die Verlierer bei diesem Projekt, wurde argumentiert. Es sei wohl Wunsch, dass Kastner und Öhler nach Klagenfurt kommt, vorgeschlagen wurden aber alternative Standorte, wie das alte Quellehaus am Heiligengeistplatz oder das ehemalige Gerngrosshaus am Domplatz. Dort könne K&Ö für Belebung sorgen, hieß es aus der Kaufmannschaft.

Bürgermeisterin Mathiaschitz: Laufend Gespräche

Es müsse alles getan werden, um Kastner und Öhler in Klagenfurt anzusiedeln, sagte Bürgermeisterin Maria-Luise Mathiaschitz, es gebe auch laufend Gespräche. Über deren Inhalt könne und wolle sie derzeit aber nichts sagen, um das Projekt nicht zu gefährden.

Mittlerweile ist ja aus Sicht der Stadt ein möglicher weiterer Standort für das Modehaus dazugekommen, nämlich das ehemalige Hotel Salzamt in der Innenstadt, das seit Monaten leersteht.

In der Chefetage von Kastner & Öhler wollte man sich dazu vorerst nicht äußern. Zu hören war aber, dass man auf jeden Fall weiterhin zu den Ansiedlungsplänen für Klagenfurt stehe. Derzeit könne man aber nichts tun und müsse die Entscheidung der Stadt abwarten.

Gemeinderat will Unterschriftenaktion starten

Gemeinderat Klaus-Jürgen Jandl (Ex-Neos) kündigt für August eine Unterschriftenaktion „Pro K&Ö Waaggasse“ an, sollte es „weitere Verzögerungen der Stadt und einiger Interessensgemeinschaften“ geben. Dem Unternehmen würden „tagtäglich neue Standorte empfohlen“, obwohl es von Seiten K&Ö einen klaren Standortwunsch gebe.