Nur ein Zeuge für „Sieg Heil“-Rufe

Nazi-Parolen sollen vor einer Woche Feuerwehrleute aus dem Mölltal nach einem Feuerwehr-Wettbewerb gerufen haben. Die Ermittlungen laufen, bislang meldete sich aber nur ein Zeuge. Am Landesfeuerwehrbewerb dürfte die betroffene Truppe nicht teilnehmen.

Nach der Siegerehrung des Bezirkswettbewerbs der Freiwilligen Feuerwehren in Flattach/Mölltal sollen am 20. Juni rund 15 Feuerwehrleute aus dem Mölltal Nazi-Parolen gesungen haben - mehr dazu in Nazi-Parolen bei Feuerwehrwettbewerb. Ein Zeuge schickte eine Sachverhaltsdarstellung an das Landesamt für Verfassungsschutz. Nach dem Bewerb sei „Sieg Heil“ gerufen worden, sagte der Zeuge zum ORF Kärnten. Der Chor der Rufer sei immer lauter geworden.

Entscheidung der Staatsanwaltschaft ausständig

Die Verfassungsschützer nahmen sofort Ermittlungen auf. Es wurden zahlreiche Anwesende befragt, ob sie „Sieg Heil“-Rufe oder Ähnliches gehört hätten. Laut Verfassungssschutz bestätigte aber bisher niemand die Aussage des Anzeigers. Seit Montag liegt der Akt bei der Staatsanwaltschaft.

Da es um mögliche Wiederbetätigung mit einem Strafrahmen von bis zu zehn Jahren Haft geht, prüfe man sehr genau, sagte Mediensprecherin Tina Frimml-Hesse. Die Frage ist: Reicht das jetzige Ermittlungsergebnis oder sollen weitere Zeugen befragt werden? Die Entscheidung, wie in dem Fall weiter vorgegangen wird, werde noch dauern, so Frimml-Hesse.

Fall offen: Gruppe tritt nicht bei Bewerb an

Die betroffene Feuerwehrmannschaft aus dem Mölltal wird damit höchstwahrscheinlich nicht beim Landesbewerb am 2. Juli in Klagenfurt antreten. Der Landesfeuerwehrverband habe die Teilnahme zwar nicht verboten, sagte ein Sprecher. Es sei aber mit dem örtlichen Kommandanten aus dem Mölltal vereinbart worden, dass die Gruppe nicht antritt, so lange der Fall nicht abgeschlossen und klar ist, ob Anklage erhoben wird, oder nicht.