Sommerrodelbahn: Schon vor Jahren Spalten

Die Sommerrodelbahn „Nockyflitzer“ auf der Turrach bleibt nach einem Erdrutsch am Freitag gesperrt, Teile wurden weggerissen. Nun wurde bekannt, dass schon vor zwei Jahren breite Spalten im Boden auftraten, die wurden aber wenig beachtet.

Beim aufgeschütteten Hang waren vor zwei Jahren 50 Zentimeter breite Risse erkennbar, damals werden sie einfach zugeschüttet. Die Bau ausführende Firma stufte die Risse als unbedenklich ein. Für Landesgeologen Dietmar Widowitz ist klar, dass der Regen der vergangenen Wochen als Ursache für den massiven Erdrutsch ausgeschlossen werden könne - mehr dazu in Nockyflitzer weggerissen: Baumangel.

„Lange Prozesse bis es zu Problemen kommt“

Er glaubt eher, dass der Hang schon seit Langem in Bewegung ist, seit tausende Kubikmeter Gesteinsmaterial zur Pistenverbreiterung aufgetragen wurden. Genau über diese Aufschüttung verläuft die Trasse der Sommerrodelbahn. Ihm sei erzählt worden, dass auf der Aufstandsfläche mittels Geogitter die Schüttung aufgebaut worden sei. Es könnte sein, dass die Aufstandsfläche doch nicht so perfekt hergestellt worden sei, so Widowitz. Es könnten lange Prozesse sein, bis es zu Problemen komme.

Erdrutsch Turrach Nockyflitzer

Turracher Höhe

„Alles wird neu aufgebaut“

Fritz Gambs, Geschäftsführer der Bergbahnen auf der Turracher Höhe, bestellte damals einen eigenen Gutachter, der schon bei der Errichtung vor zehn Jahren dabei war: „Das Material wir zurück gebaggert, damit der Hangdruck entlastet wird und dann wird neu aufgebaut. Unser Geologe ist mit einer Expertise beauftragt. Ich gehe davon aus, dass der Nockyflitzer in drei Wochen wieder fährt. Die Seilbahn ist nicht betroffen.“

Mit einem Gutachten ist noch in dieser Woche noch zu rechnen. Die Frage, warum die Risse schon vor zwei Jahren nicht näher hinterfragt wurden, wird man sich jetzt stellen müssen. Die Sommerrodelbahn soll - wenn alles nach Plan läuft - zum Ferienbeginn wieder in Betrieb sein.