Flughafenchef: Busse keine Konkurrenz

Nach neuerlichen Ausfällen von AUA-Flügen sagt der Klagenfurter Flughafendirektor, die AUA behandle Klagenfurt nicht schlechter als andere Flughäfen. Dass täglich mehrere Busse zum Flughafen Laibach fahren bedeute nicht, dass das Geschäft schlechter laufe.

Die Pressestelle der Austrian Airlines entschuldigte sich am Donnerstag bei Passagieren, die von den jüngsten Flugausfällen betroffen waren. Es tue der AUA sehr leid, der Ausfall eines Crew-Mitgliedes am Dienstagabend sei zu kurzfristig gewesen, um einen Ersatz für den Spätflug nach Klagenfurt zu bekommen.

Flughafen Klagenfurt

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Eingang Flughafen Klagenfurt

Keine Spätmaschine nach Klagenfurt bedeutete auch, dass es keine Frühmaschine zurück nach Wien gab. Den Passagieren seien Umbuchungen oder Busfahrten angeboten worden, um Termine oder Anbindungen ins Ausland zu erreichen, sagte Flughafensprecherin Sandra Bijelic. Zu diesem kurzfristigen Ausfall kam auch noch, dass im gesamten Juni wegen des Personalengpasses bei der AUA ohnehin ein Früh und ein Spätflug wegfallen - mehr dazu in AUA streicht im Juni Wien-Flüge.

Flughafen Klagenfurt Max Schintlmeister Geschäftsführer

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Flughafendirektor Max Schintlmeister

Schintlmeister: „Kein kärntenspezifisches Problem“

Flughafendirektor Max Schintlmeister hat noch am Donnerstag eine Telefonkonferenz mit der AUA. Er habe das Gefühl, dass die AUA den Flughafen Klagenfurt schon gleich gut behandle wie andere Flughäfen, bestätigte er gegenüber dem ORF: „Wäre das wirklich nur der Fall von Klagenfurt, wäre das natürlich sehr unschön, aber es betrifft ja auch alle anderen österreichischen Regionalflughäfen. Somit ist das kein kärntenspezifisches Problem. Die Stabilität der Strecke ist im internationalen Vergleich normal.“

AUA Flugzeug Flughafen Klagenfurt

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AUA-Maschine am Flughafen Klagenfurt

Zuwachs auf allen Strecken außer Wien

Dass der Flughafen Klagenfurt im Sinkflug sei, wollte Schintlmeister nicht bestätigen. Der stornierte AUA-Flieger sei komplett ausgebucht gewesen. „Der Flug ist nicht deshalb gestrichen worden, wie immer wieder unterstellt wird, weil die Auslastung nicht gepasst hätte. Wir sehen auf allen anderen Strecken bis auf Wien ein Wachstum. Die Verluste, die wir im Moment mit Wien haben, ist auf die Ausfälle der Flüge zurückzuführen.“ Alle anderen Stecken - Köln, Berlin und Hamburg - seien laut Schintlmeister im Wachsen.

„Austausch mit Bestand“

Vom ausgedünnten Angebot ab Klagenfurt profitiert der Flughafen in Laibach. Drei Buslinien bringen die Passagiere aus Villach und Klagenfurt. Schintlmeister sagt, das sei ein normales Angebot, keine gefährliche Konkurrenz: "Wo es ein Angebot gibt, wird der Passagier hinfahren. Wir haben unsere Stärke in Klagenfurt am deutschen Markt. Laibach hat natürlich eine andere Stärke. Wir sehen diese Bus- und Shuttleverbindungen nicht als Benachteiligung des Flughafen Klagenfurt.

„Wir haben aber gleichzeitig nachgewiesenermaßen auch eine große Menge an Slowenen, die von uns aus nach Köln oder Hamburg fliegen, weil das von Laibach aus nicht geht oder auch Grazer. Es wird immer so ein Austausch sein. Diese Nische kann uns niemand so leicht abknabbern.“

„Aufwind“ nach Rollbahnsanierung erwartet

Der Klagenfurter Flughafendirektor zeigte sich optimistisch, dass es wieder bergauf gehen werde, sobald die Landebahn im Herbst saniert sei. 15 Millionen Euro kostet die Sanierung, vom Land kommen dafür 6,8 Millionen - mehr dazu in 6,8 Millionen für den Flughafen.

Auch die AUA sagt, danach würden die Verbindungen wieder von drei Flügen täglich auf vier Flüge täglich zwischen Wien und Klagenfurt ausgeweitet. Schintlmeister will innerhalb der nächsten zwei bis drei Jahre zwei zusätzliche Destinationen im Programm haben. Die Ziele werde er erst bekanntgeben, wenn die Verträge unterschrieben seien.

Flughafen Klagenfurt Halle Check-IN

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Bald soll die Wartehalle am Flughafen Klagenfurt wieder voller Passagiere sein

Kritik von SPÖ und FPÖ

In einem Schreiben an den Vorstand der Austrian Airlines protestierte Klagenfurts Bürgermeisterin Maria-Luise Mathiaschitz (SPÖ) gegen die Häufung von Flugausfällen auf der Strecke Klagenfurt-Wien. Die Totalausfälle seien nicht akzeptabel, schrieb sie.

Die Klagenfurter FPÖ übt Kritik an den jetzigen Flughafenverantwortlichen. Vom Ziel, 500.000 Passagiere, sei man weiter entfernt denn je. Die Privatisierungspläne des Flughafens müssten vorangetrieben werden, so Andreas Skorianz von der FPÖ in einer Aussendung.