Warnung vor „fliegenden Handwerkern“

Die Wirtschaftskammer Kärnten warnt vor „fliegenden Handwerkern“. Zuletzt gab es Fälle, bei denen es bei der Abrechnung zu bösen Überraschungen kam. Gewährleistungsansprüche gibt es keine, die „Angebote“ sind meist überteuert.

Bei „fliegenden Handwerkern“ handelt es sich um Handwerker ohne Firmenstandort, die gutgläubigen Hausbesitzern bei der Haus- oder Gartentüre ihre Dienste anbieten. Die Aufträge werden mündlich vereinbart. Meist handelt es sich um Dachsanierungen, Spengler- oder Malerarbeiten.

Betrüger verlangen horrende Preise

Zur Zeit bieten in Kärnten aber Betrüger bei solchen Haustürgeschäften ihre Arbeitskraft an. Sie verlangen nach der Arbeit horrende Preise. In Villach-Land hat sich ein 75 Jahre alter Pensionist etwa 40 Laufmeter Dachrinnen erneuern lassen und bezahlte dafür 10.000 Euro. In Hörtendorf, im Bezirk Klagenfurt, haben die Betrüger am Haus eines 86 Jahre alten Pensionisten rund 30 Laufmeter Dachrinnen erneuert und 4.000 Euro verlangt, das Zehnfache des wahren Werts der Leistung.

Wirtschaftskammer: Keine Einzelfälle

Für die Wirtschaftskammer Kärnten (WK) sind das keine Einzelfälle. Die vermeintlichen Handwerker gehen ganz gezielt vor, sagte Klaus-Peter Kronlechner, der Obmann der Sparte Gewerbe und Handwerk. „Das beginnt damit, dass eine Art Überrumpelungstaktik stattfindet: Mindestens zwei bis drei Leute werden unangemeldet, vorwiegend bei älteren Menschen, vorstellig. Die erzählen dann, dass beim Dach oder der Dachrinne irgendetwas zu sanieren sei und dass sie das ganz billig und unbürokratisch machen könnten und das Material ganz zufällig dabei hätten.“

Faktum sei, dass die Betroffenen, die so ein Angebot bekommen, vergessen, sich ein schriftliches Angebot geben zu lassen, sagte Kronlechner. Tatsächlich seien solche Trupps oft gar nicht in der Lage, eine solche Offerte zu machen. „Wenn es dann zur Abrechnung kommt, erleben diese Menschen eine bitterböse Überraschung“, sagte Kronlechner.

WK: Auf heimische Handwerker setzen

Konsumenten sollten wissen, dass ohne Rechnung und damit auch ohne Kenntnis der Firmenidentität, keinerlei Gewährleistungsansprüche geltend gemacht werden können. „Das Material ist meist von minderwertiger Qualität und die Anbieter sind fort.“ Wer Handwerker beschäftigt, sollte auf heimische Fachkräfte setzen, lautet der Rat der Wirtschaftskammer, so verlockend der Preis beim Anbahnungsgespräch auch sein mag.