Weichenstellung für Landesmuseum neu

Die Regierung hat am Dienstag nach dem Wasserschaden und der Schließung 2014 die Weichen für das Landesmuseum neu gestellt. Auch eine Lösung für das künftige Zentraldepot und ein neues Museumsgesetz sind ausgearbeitet.

„Vielen geht es zu langsam, einige führen nur eine Personaldiskussion. Ich gehe beim Landesmuseum neu nach Plan und nach klarer Spar-Vorgabe vor“, sagte Kulturreferent Christian Benger (ÖVP) am Dienstag nach der Regierungssitzung. Ursprünglich sollte der Umbau nach dem großen Wasserschaden 2014 30 Millionen Euro kosten, auf Grund des Spardrucks wurden die Kosten auf neun Millionen gesenkt.

„Wir haben uns an Notwendigkeiten, nicht an Begehrlichkeiten orientiert“, so Benger. Das Ziel sei eine nachhaltige Museums-Lösung für die nächsten Jahrzehnte. Im März wurde der Architektenwettbewerb für das Rudolfinum abgeschlossen – mehr dazu in Siegerprojekt: Landesmuseum wird „entrümpelt“. Die Fertigstellung des Museum ist für das Frühjahr 2020 geplant.

Landesmuseum

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Pläne für das Museum neu

Suche nach Depot-Lösung

Gesucht wird noch nach einem neuen Zentraldepot für die Exponate. Derzeit befindet sich die Sammlung auf Grund der Wassereintritte im Museum in einem Zwischenlager. „Wir wollen den bestehenden Mietvertrag verlängern. Sollte der Eigentümer nicht einverstanden sein, erfolgt ein zweistufiges Ausschreibungsverfahren für ein neues Depot“, erklärte Kulturreferent Benger.

Museums-Gesetz ausgearbeitet

Auch das Museums-Gesetz soll novelliert werden, ein Entwurf ist ausgearbeitet. Und das sei dringend nötig, meinte Benger. Es gebe kein Kontrollorgan und andererseits vierfache Zuständigkeiten. Wesentlichste Inhalte der Novelle sind laut Benger klare Zuständigkeiten und Kontrollinstanzen. Außerdem sollen das Museum Moderner Kunst (MMKK), das landwirtschaftlichem Museum und der „Blue Cube“ dem Landesmuseum eingegliedert werden.

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Baustelle Landesmuseum

Neuer Direktor nach Umbau

Seit 2012 ist Thomas Jerger Museumsdirektor, seine Amtszeit endet dieses Jahr. Seine Personalpolitik war nicht unumstritten, so klagte eine in der Karenz von ihm abgesetzte Managerin das Land. Diese personellen Fragen sollen laut Kulturreferent Benger erst nach der Fertigstellung des Museums geregelt werden.

„Zuerst die Hardware, dann die Software, dann das Personal: Wenn die Dinge umgesetzt sind und wir ein modernes Haus übergeben können mit Rahmenbedingungen, die ein konzentriertes Arbeiten möglich machen, erfolgt die Ausschreibung für den neuen Direktor“, so Benger. Denn ein halbfertiges Projekt werde wohl kaum Bewerber für den Posten anziehen. Jergers Posten dürfte also interimistisch nachbesetzt werden.

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