Juchtenkäfer: Schlosspark wird Schutzgebiet

Der Schlosspark Krastowitz in Klagenfurt wird zum Natura-2000-Schutzgebiet, weil dort der seltene Juchtenkäfer beheimatet ist. Er wird als prioritäre Art eingestuft, so Umweltlandesrat Rolf Holub (Grüne).

Der schwarz schillernde Juchtenkäfer, auch Eremit genannt, zeigt sich selten, am ehesten im Sommer über 25 Grad Celsius. Er erinnert an den Mistkäfer, rollt allerdings keine Mistballen vor sich her. Er kommt auch im Schlosspark Krastowitz bei Klagenfurt vor. Und deswegen ernannte die Landesregierung den 0,5 Hektar großen Grund am Dienstag zum geschützten Natura-2000-Gebiet. „Der Juchtenkäfer wird von der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie als prioritäre Art eingestuft, die es zu schützen gilt“, sagte Umwelt-Landesrat Rolf Holub (Grüne).

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ORF

Schlosspark Krastowitz

Für gehöriges Aussehen sorgte der kleine Käfer zuletzt in Wien. Wegen seines vermuteten Vorkommens im Hörndlwald wurde der Bau einer Rehaklinik verschoben. Laut einem jüngsten Gutachten leben auf dem betreffenden Baugrund keine Juchtenkäfer, eine Bürgerinitiative sieht das weiter anders - mehr dazu in Gutachten: Kein Juchtenkäfer im Hörndlwald.

Schutzgebiete sind heiß diskutiert

Die Natura-2000-Gebiete sind in Kärnten heiß diskutiert, anlässlich einer Landtagsenquete am Dienstagnachmittag demonstrierte der Bauernbund. Holub kündigte nach der Enquete an, dass es künftig 73 Schutzgebiet in Kärnten geben werde - mehr dazu in Künftig 73 Natura-2000-Gebiete. Die Landwirte stehen dem teils skeptisch gegenüber und fürchten Einschränkungen in der Bewirtschaftung – mehr dazu in Natura 2000: Landwirte orten Unklarheiten.