Weniger Maturareisen in die Türkei

Die Türkei war bisher Nummer-1-Zielland der jungen Kärntner für die Maturareise, dieser Trend geht zurück. Laut Reiseveranstaltern überwiege die Angst vor Terror und dem politischen Regime.

Partymusik non-stop, Alkohol und Essen all inklusive - das ist Standard bei pauschal organisierten Maturareisen. Die beiden größten Veranstalter, Summersplash und X-Jam, mieten auch heuer wieder Hotelanlagen an der türkischen Riviera Station. Doch es zeichnet sich ab, dass viele österreichische Maturanten ihren Partyurlaub in der Türkei stornieren. Alleine bei Summersplash nahmen von den 570 Kärntner Maturanten 125 Abstand von ihrer Maturareise.

Vom Veranstalter X-Jam heißt es, dass es heuer in Kärnten etwas mehr Storni als in den vergangenen Jahren gibt. Genaue Buchungszahlen würden grundsätzlich nicht bekannt gegeben.

Summersplash Maturareise

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Summersplash 2014 in der Türkei

Wechsel zu Standorten in der EU

Die Veranstalter denken - aufgrund der Stornowelle - mittlerweile um. X-Jam mietet ab nächstem Jahr eine kroatische Insel in der Nähe von Porec und kehrt der Türkei den Rücken. Auf der Internetseite wirbt das Unternehmen mit dem Siegel „EU-Qualität“. Auch Summersplash ist für nächstes Jahr auf der Suche nach einem neuen Standort innerhalb der EU.

Summersplash Maturareise

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Schaumparties gehören bei den Maturareisen zum Unterhaltungsprogramm

Individualreisen immer gefragter

Raimund Freithofnig, Landesschulsprecher der Berufsbildenden Schulen und selbst Touristiker, sieht eine generelle Trendwende: Individuell organisierten Reisen würden hoch im Kurs liegen. Als Destinationen würden vor allem Ibiza und Mallorca bei den Jugendlichen hoch im Kurs liegen. Auch in Ungarn würden vereinzelt Hotels günstige Angebote für Maturareisen anbieten, so Freithofnig. Die Sicherheitslage und die politischen Entwicklungen seien Hauptgrund für die Trendwende weg von der Türkei.

Summersplash Maturareise

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Außenministerium informiert über Lage in Türkei

Eine generelle Reisewarnung für die Türkei gibt es vom Außenministerium nicht - auf der Internetseite der Behörde gibt es tagesaktuelle Warnhinweise und Informationen, worauf Touristen zu achten haben. Weil sich in der Türkei Anschläge häufen, empfiehlt das Außenministerium, stark frequentierte Plätze, sowie Großveranstaltungen zu meiden. Anschläge seien praktisch nirgends im Land ausgeschlossen.

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