Mehr Gratis-Seezugänge gefordert

Mit 42 Badeseen ist Kärnten wohl das Badeland Nummer eins in Österreich. Einheimische und Urlauber kritisieren aber immer wieder, dass der Großteil der Uferflächen nicht frei zugänglich sei. Sie fordern mehr Gratisbäder nach Villacher Vorbild.

Die Stadt Villach betreibt an vier Seen Strandbäder, bei denen kein Eintritt verlangt wird: am Vassacher See, am Magdalenensee, in St. Andrä am Ossiacher See und beim Silbersee. Am Silbersee sind nur zwei Euro Parkplatzgebühr für Pkws zu zahlen, rund um den See ist das Baden gratis. Die Bäder sind nicht eingezäunt, haben Liegewiesen, Sanitäranlagen und Umkleidekabinen. Zum Teil sind auch Stege vorhanden, am Silbersee gibt es eine Rollstuhlrampe und einen Beach-Volleyballplatz.

65.000 Euro pro Jahr investiert die Stadt in die Pflege dieser Gratisstrandbäder. Für die Sicherheit der Schwimmer sorgt die Wasserrettung.

Silbersee Villach Baden

ORF/Petra Haas

Der Silbersee ist einer der frei zugänglichen Seen der Stadt Villach

Durchschnittlich sieben Euro für Tageskarte

Die Draustadt gilt als Paradebeispiel f+r das Gratisbaden - andernorts würde man sich ähnliche Bedingungen wünschen. Durchschnittlich zahlen Erwachsene in dieser Saison bis zu sieben Euro für die Tageskarte in den Strandbädern an den Kärntner Seen. Allgemein zugänglich und gratis ist nicht einmal ein Zehntel der vom Land ausgewiesenen Bäder und Badeplätze.

Freie Seeezugänge

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Dies ist einer der wenigen Plätze, wo Badegäste ohne zu Bezahlen im Wörthersee baden können

Italienische Strandpromenaden als Vorbild

Einheimische und Touristen beklagen, dass das viel zu wenig seien. Obwohl Kärnten gerade mit seinen Seen um Gäste wirbt, gebe es vor allem an den großen Seen viel zu wenig frei zugängliche Uferflächen, kritisiert auch Christian Kresse, Geschäftsführer der Kärnten Werbung.

Zäune seien die größten Hindernisse. Auch immer größere Hecken und Mauern würden Gästen den Blick auf den See verwehren, so Kresse: „Vor allem am Abend beim Flanieren brauchen wir die Möglichkeit, den See mehr erlebbar zu machen. Ich denke, ein Strand - wie zum Beispiel in Lignano - mit einem Strandmeister und ohne Zäune wäre eine Innovation. Das würden wir uns im Kärntner Tourismus sehr wünschen.“

Freie Seeezugänge Forstsee

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Badegäste am Ufer des Forstsees

Kostenloser Badespaß an kleineren Seen

Strandbäder, bei denen kein Eintritt verlangt wird, werden von einigen Gemeinden auch an kleineren Seen betrieben, wie etwa beim Ressnigteich in Ferlach. Kleinere Badeplätze für einige wenige Gäste haben auch die Wörtherseegemeinden eingerichtet. Idyllische Badeplätze in unberührter Natur bietet auch der Forstsee oder der Freibacher Stausee.

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