Kärnten hat kein Geld für Digitalfunk

Bis 2020 soll in Österreich Digitalfunk, auch „Blaulichtfunk“ genannt, eingeführt werden. Einige Bundesländer tauschten ihre analogen Funksysteme bereits aus. Kärnten kann sich die 25-Mio.-Euro-Investition nicht leisten.

Im Büro von Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ), der auch Katastrophenreferent ist, winkt man ab. Für das nächste Jahr gebe es noch kein Budget, das Land stecke wegen der Heta mitten in Kreditverhandlungen mit dem Bund. Eine Einführung sei momentan also kein Thema. Außerdem sei noch gar nicht geklärt, welches der digitalen Funksysteme überhaupt in Frage käme.

Vorreiter war Tirol

Eingeführt wurde der Digitalfunk bereits in Wien, Niederösterreich, Steiermark und Tirol, das bereits zehn Jahre Digitalfunk feiert. Alle anderen Bundesländer befinden sich in unterschiedlichen Planungsphasen. Nur Kärnten legte sich noch auf kein Datum fest. Das Land müsste den Aufbau der Sender bezahlen, die Kosten für die Endgeräte würden die Blaulichtorganisationen selbst zu tragen haben.

Bisher nur bei Polizei Klagenfurt

Der Vorteil des digitalen Systems liegt zum einen in der Abhörsicherheit, zum anderen ermöglicht es den Einsatzkräften, untereinander zu kommunizieren, was auch bei Großeinsätzen von Vorteil ist. Punktuell eingeführt wurde der Digitalfunk bisher nur in Klagenfurt, wo er von der Polizei verwendet wird. Beim Roten Kreuz zeigt man ob der Finanzlage Verständnis. Rot-Kreuz-Präsident Peter Ambrozy sagte, er rechne trotz der Kosten damit, dass der Digitalfunk irgendwann kommen werde. Ausfallsicher sind laut Experten beide Systeme, auch wenn der Analogfunk langsam aber sicher an seine Grenzen gerät.