Zarte Mottengespinste umhüllen Sträucher

Bäume und Sträucher, die vollkommen von „Spinnennetzen“ eingehüllt sind, sind derzeit häufiger zu sehen. Verursacher sind aber nicht Spinnen, sondern Gespinstmotten. Die Nachtfalter sind heuer besonders intensiv unterwegs.

Vor allem die hauchdünnen Gebilde der Traubenkirschen-Gespinstmotte fallen derzeit auf. Das Gespinst, das Spinnweben ähnelt, dient zum Schutz der Raupen vor Parasiten. Die Raupen verpuppen sich darin und werden zur Motte.

Gespinstmotten Raupen Spinnennetze

ORF/Angela Ellersdorfer-Truntschnig

Gibt es genügend Raupen, kann sogar ein ganzer Baum von den Gespinsten eingehüllt sein. „Das sieht dann aus wie ein Baum mit Strumpfhose“, so Christian Wieser, Leiter der zoologischen Abteilung des Landesmuseums und Schmetterlingsexperte.

Fressen und gefressen werden

Die Massenvermehrung des kleinen Nachtfalters sei nicht ungewöhnlich, sagt der Zoologe: „Das kommt alle paar Jahre vor. Wenn sich eine Tierart stark vermehrt, entwickeln sich auch ihre Feinde vermehrt und diese drücken die Population wieder nach unten.“ Daher komme dieses Massenweise Auftreten nicht jedes Jahr vor.

Gespinstmotten Raupen Spinnennetze

ORF/Angela Ellersdorfer-Truntschnig

Für die Pflanzen seien die Gespinste nicht schädlich, so Wieser. Die jungen Blätter und Triebe werden allerdings meist Opfer der Raupen. Wieser: „Dann treibt der Baum im Sommer noch einmal aus.“ Noch eine weitere häufige Art webt auffällig ihre Netze, nämlich die Pfaffenhütchen-Gespinstmotte mit ähnlichen Raupen und Schmetterlingen.

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