Mesner jagte Opferstockdieb

Eine Verfolgungsjagd hat sich der Mesner des Klagenfurter Doms mit einem Opferstockdieb geliefert. Der Kirchenmitarbeiter verfolgte den Dieb fast einen Kilometer weit. Die Polizei musste ihn nur noch festnehmen.

Er wollte eigentlich nur nach den Fronleichnams-Feierlichkeiten den Dom aufräumen - doch dann fiel dem 49-jährigen Mesner Thomas Breschan zu Mittag ein Mann auf, der auffällig um einen der Opferstöcke in der Kirche herumtänzelte. Schließlich beobachtete der Mesner den unbekannten Mann von der Empore aus dabei, wie er mit einem Spezialwerkzeug Geld aus dem Opferstock fischte. „Er hatte das Geld in der Hand, ich bat ihn stehen zu bleiben, weil ich die Polizei verständigen werde.“

Dieser Bitte kam der Dieb aber nicht nach - sondern rannte mit Beute und Rucksack schnell davon. Während der Flucht bedachte er den Mesner noch mit einigen Schimpfwörtern, was diesen nicht von der weiteren Verfolgung abhielt.

„Er rannte 500 bis 800 Meter ziemlich schnell, aber ich war immer zwei Schritte hinter ihm, bis er es aufgab. Ich habe meine Position durchgegeben, die Polizei war eigentlich relativ schnell da.“ Der Dieb rechnete wohl nicht mit dem sportlichen Mesner, der früher Kurzstreckenläufer war. „Ich war einmal sehr sportlich, das gebe ich zu. Er ist an den Falschen gekommen.“

Haft wegen 20 Euro Beute - laut Polizei Fluchtgefahr

Der 55 Jahre alte Dieb aus Ungarn wurde von Polizisten des Kriminalreferats Klagenfurt festgenommen. Er hatte 20 Euro erbeutet. Nicht viel, dennoch sitzt der Mann in der Justizanstalt Klagenfurt in Untersuchungshaft, da er keinen Wohnsitz in Österreich hat und deshalb Fluchtgefahr bestehe, wie es von der Polizei hieß. Der Ungar ist amtsbekannt und soll bereits mehrere ähnliche Delikte begangen haben.

Kein leichtes Spiel für Opferstockdiebe

Opferstockdiebe haben im Klagenfurter Dom generell kein leichtes Spiel. Vor fünf Jahren ertappte Dompfarrer Peter Allmaier eine Jugend-Bande auf frischer Tat ertappt und sperrte diese kurzerhand im Dom ein, bis die Polizei da war. Dompfarrer Peter Allmaier ist nach dem jüngsten verhinderten Diebstahl sehr zufrieden: „Bislang ist es noch niemanden gelungen, in den Dom einzubrechen oder etwas zu stehlen. Wir haben bisher noch jeden Dieb gefasst.“ Kurzum: „Keine Chance für Diebe, vergiss‘ es.“

2014 ertappte der Pfarrer von Kötschach-Mauthen mehrfach Diebe - mehr dazu in Pfarrer stellte Opferstockdieb.