Umtriebige Internetbetrüger gefasst

Durch einen Betrugsfall in Kärnten konnten Polizisten aus Deutschland und Wolfsberg ein lang gesuchtes Betrügerpaar ausforschen. Über diverse Verkaufsseiten richtete das deutsche Ehepaar beträchtlichen Schaden an.

In Deutschland ist das Paar, ein 39-jähriger Deutscher und seine 38-jährige Gattin, längst amtsbekannt. Durch ein Kärnter Opfer der beiden wurde ihnen nun das Handwerk gelegt. Ein 48-jähriger Kärntner aus der Gemeinde St. Andrä im Lavanttal bestellte im Jänner über Amazon bei den beiden ein Notebook um rund 1.400 Euro. Erst nach Monaten kam dann das Paket, statt des Notebooks befand sich darin allerdings ein wertloser Receiver und Elektroschrottteile.

Der Kärntner erstattete Anzeige und die Ermittlungen begannen. Die Ausforschung von Internetbetrügern ist schwierig, diesmal gelang der Polizei dieses Kunststück. Wolfsberger Polizisten konnten gemeinsam mit einer Kriminalinspektion in Deutschland und der Staatsanwaltschaft Zweibrücken (Deutschland) die Tatverdächtigen ausforschen.

Über Paketdienst ausgeforscht

Ausgeforscht wurden die mutmaßlichen Täter letztlich über den Paketdienst, der die falsche Lieferung brachte. Zwar war darauf eine falsche Firmenadresse angegeben, der Firmenname enthielt allerdings die Namensinitialen der beiden Deutschen. In mühseliger Kleinarbeit konnten sie so ausgeforscht werden.

„Betrugsfälle über Amazon sind selten, aber sie kommen eben vor“, sagt Bernhard Taudes von der Polizei Wolfsberg. Die beiden Deutschen betrieben aber nicht nur über Amazon eine Verkaufsplattform, sondern auch über zahlreiche Kleinanzeigen-Portale. Wie viele Geschädigte es gibt, ist bislang unbekannt, der Schaden ist aber „erheblich“, heißt es. Die beiden werden bei der Staatsanwaltschaft Klagenfurt angezeigt, eventuell wird der Fall aber in Deutschland verhandelt.

Erst am Montag wurde ein weiterer Internetbetrug mit einem Kärntner Opfer bekannt. Ein 21-jähriger Klagenfurter bestellt im Internet ein Autound überwies mehrmals Geld, insgesamt rund 7.000 Euro. Das Geld ist der Klagenfurter los, dafür bekam er das Auto nie – mehr dazu in Kein Auto, dafür 7.000 Euro Schaden.