Matura: Heftige Kritik an Übersetzung

Die Kritik an der diesjährigen Zentralmatura im Fach Mathematik reißt nicht ab. Jetzt hat sich eine Maturantin des Slowenischen Gymnasiums an den Landesschulrat gewandt, Aufgaben seien mangelhaft übersetzt worden. Nun werden die Aufgaben erneut geprüft.

Grammatikalische Fehler, falscher Satzaufbau, Redewendungen, die es im Slowenischen so nicht gibt - in einer E-Mail an den Landesschulrat übt die Maturantin heftige Kritik an der Übersetzung der Mathematikaufgaben. Die Schüler seien dadurch bei der Prüfung grob benachteiligt worden, heißt es darin wörtlich.

Wirbel um die diesjährige Mathematik-Matura am Slowenischen Gymnasium gab es bereits letzte Woche. Weil bei der Übersetzung eine falsche Zahl kopiert wurde, konnte eine Aufgabe nicht gelöst werden, sie musste vom Landesschulrat aus der Bewertung genommen werden - mehr dazu in Panne bei Mathematik-Matura.

BIFIE: Keine Übersetzungsfehler

Beim für die Maturafragen zuständigen BIFIE, dem Bildungsforschungsinstitut, ließ man die slowenischen Texte nach der Kritik prüfen. Es seien keine „sinnverzerrenden Übersetzungsfehler“ passiert, so BIFIE-Chef Jürgen Horschinegg. Man sei bestrebt, eine möglichst hochwertige Übersetzung anzubieten. Die Mathe-Prüfungsaufgaben seien von einer Mathematikerin mit Muttersprache Slowenisch übersetzt worden. Danach gab es noch eine Überprüfung durch ein zertifiziertes Übersetzungsbüro. Bei anderen Übersetzungen, etwa in Ungarisch oder Kroatisch, habe es keine Beanstandungen gegeben, so Horschinegg.

Maturafragen werden nochmals geprüft

Beim Landesschulrat und im Slowenischen Gymnasium werden die Maturafragen in den nächsten Tagen nochmals vom zuständigen Fachinspektor und mehreren Professoren geprüft. Sollte sich die Übersetzung tatsächlich als mangelhaft herausstellen, will man auch beim BIFIE reagieren.

Geeignete Übersetzer zu finden, sei aber nicht ganz leicht, so BIFIE-Direktor Horschinegg: „Wir müssen auf die Geheimhaltung und Sicherheit schauen und jemanden auswählen, der keinen oder wenig Bezug mit den Schülern haben kann, weil diese Person möglicherweise unter Druck kommen könnte – was ja auch für diese Person nicht angenehm ist.“ Genau deshalb seien auch die Professoren am Slowenischen Gymnasium nicht in die Übersetzungsarbeit eingebunden.