Hobas-Rohre kündigt 75 Mitarbeiter

Der Rohrhersteller Hobas in Klein St. Paul (Görtschitztal) muss von 197 Mitarbeitern 75 kündigen. Das Werk war zuletzt nur zu 50 Prozent ausgelastet und muss sich nun wirtschaftlich umstrukturieren.

Die Firma Hobas-Rohre, die zur Wietersdorfer-Gruppe gehört, beschäftigte bislang 197 Mitarbeiter. 62 Mitarbeiter aus Klein St. Paul waren schon seit April zur Kündigung beim AMS angemeldet und werden nicht wieder eingestellt - mehr dazu in Hobas-Rohre baut Mitarbeiter ab. Insgesamt sind am Standort Klein St. Paul 69 Mitarbeiter betroffen, am Standort Klagenfurt sechs. 122 Mitarbeiter werden weiter in Kärnten beschäftigt, 30 davon in Klagenfurt, 92 im Görtschitztal. Alle betroffenen Mitarbeiter wurden am Montag informiert, für sie soll ein Sozialplan verhandelt werden.

Hobas Rohre St Paul Pleite Kündigungen

ORF

Hobas-Werk in Klein St. Paul

Werk war nur mehr zu 50 Prozent ausgelastet

Als Grund für die Kündigungswelle führte das Unternehmen am Dienstag eine gesunkene Auftragslage an. "Die Marktbedingungen im Rohr- und Formteilgeschäft sind derzeit nicht nur in Österreich, sondern in ganz Europa äußerst schwierig“, erklärte Geschäftsführer Claus Brun. Das Werk in Klein St. Paul etwa sei zuletzt lediglich zu 50 Prozent ausgelastet gewesen. Die Ausfälle seien bereits über längere Zeit durch die gute Entwicklung der Hobas in den USA kompensiert worden.

"Leider haben sich die Marktgegebenheiten weiter zugespitzt: Dringend benötigte Aufträge, vorrangig im Rahmen von Infrastrukturprojekten, sind durch Kürzungen in den öffentlichen Budgets ausgefallen oder verschoben worden. Deshalb sehen wir uns, um den langfristigen Fortbestand des Unternehmens zu sichern, nun gezwungen, strukturelle Maßnahmen zu ergreifen“, so Brun.

Hobas Rohre St Paul Pleite Kündigungen

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„Schwerer Schlag für das Görtschitztal“

Bürgermeisterin Gabriele Dörflinger (SPÖ) sagte in einer ersten Reaktion zum ORF, die Nachricht sei ein schwerer Schlag für das Görtschitztal, denn hier zähle jeder Arbeitsplatz. „Nicht wirklich überraschend“ sei die Nachricht gekommen, sagte Betriebsrat Arnold Sollbauer.

Kompetenzzentrum geplant

Den Standort in Klein St. Paul will die Geschäftsführung aber nicht aufgeben. "Das steht nicht zur Diskussion“, betonte Geschäftsführer Harald Slamanig. In Zukunft soll im Görtschitztal der Schwerpunkt Forschung und Entwicklung weiter gestärkt werden. Dazu wird ein neues Shared Service Center, das Bereiche wie Anwendungstechnik, Maschinentechnologie, Einkauf, Buchhaltung und Personalverrechnung bündelt, entstehen. Dazu werden zwölf Mitarbeiter aus Klagenfurt das Team in Wietersdorf verstärken.

Die Produktion am Standort Klein St. Paul wird sich zukünftig auf Sonderformteilbau, wie Trinkwasserbehälter sowie spezielle Rohrdurchmesser konzentrieren. „Sollte sich die derzeitige Lage bessern, wird die Produktion am Standort wieder ausgebaut – bis dahin hoffen wir mit der Stärkung der Bereiche Forschung, Entwicklung und Services neue Impulse zu setzen“, so Slamanig. Klagenfurt bleibe nach wie vor die globale Hobas-Unternehmenszentrale.

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