Panne bei Mathematik-Matura

Am Slowenischen Gymnasium in Klagenfurt hat es diese Woche bei der Mathematik-Matura eine Panne gegeben. In der slowenischen Version wurde eine Zahl falsch wiedergegeben. Bei der Bewertung war man deshalb großzügig.

Kritik an den diesjährigen Mathe-Prüfungsaufgaben gab es diese Woche bereits mehrfach, die Prüfung sei zu schwer, hieß es. Auch in Kärnten werden deswegen heuer bei der Mathematik-Matura überdurchschnittlich viele Fünfer erwartet – mehr dazu in Mehr Fünfer bei Mathe-Matura.

Am Slowenischen Gymnasium in Klagenfurt rechnet man laut Direktorin Zalka Kuchling bei den 50 Maturanten mit einem Drittel mehr Fünfern in Mathe als im Vorjahr. Grund könnte auch eine Panne sein: Bei einer der Aufgaben wurde nämlich bei der Übersetzung vom Deutschen in das Slowenische eine falsche Zahl kopiert. „Und zwar so, dass die Schüler die Aufgabe nicht lösen konnten“, sagt Landesschulratspräsident Rudolf Altersberger. Statt der Zahl „11,5“ wurde in der übersetzten Version eine „11,0“.

Richtiger Ansatz wurde positiv bewertet

Hat ein Schüler den Rechenansatz dennoch richtig gewertet. Immerhin seien die Auswirkungen für die Schüler groß, sagt der Landesschulratspräsident: „Sie haben mit dieser Aufgabe viel Zeit verloren, haben sicher drei Mal hingeschaut und wurden immer nervöser. Das kann natürlich auch negative Auswirkungen auf die Konzentration haben.“ Und deswegen werde man sich die Mathe-Maturaarbeiten des Slowenischen Gymnasiums nun besonders genau anschauen, beurteilt würde „soweit als möglich schülerfreundlich.“

Landesschulrat fordert Konsequenzen

Die Panne soll auch Konsequenzen haben. Es werde Gespräche mit dem Übersetzungsbüro geben müssen, sagt der Präsident des Landesschulrats. Derzeit betreibe man Ursachenforschung, sagt Altersberger: „Wenn man für eine so wichtige Prüfung, die wichtigste Prüfung für die Schüler, übersetzt, dann darf ein solcher Fehler nicht passieren.“

Nach derzeitigen Rückmeldungen dürfte in Kärnten neben dem Slowenischen Gymnasium nur ein weiteres Gymnasium mit vielen Fünfern in der Mathematik-Matura auffallen, so Altersberger. Fraglich sei, ob die unterdurchschnittliche Leistung den Schülern oder der Lehrkraft zuzuschreiben sei. Wie viele der 2.600 Maturanten in Kärnten in Mathematik tatsächlich negativ abschneiden, steht mit den Notenkonferenzen in der nächsten Woche fest. Negative Beurteilungen können durch eine mündliche Prüfung im Juni oder im Herbst ausgebessert werden. Im letzten Jahr haben acht von zehn Schülern die Prüfung im zweiten Anlauf geschafft.

BIFIE: Fehler unerheblich für Lösung

Laut einer Stellungnahme der Bildungsforschung, Innovation und Entwicklung des österreichischen Schulwesens (BIFIE) ist unbestritten ein Fehler passiert, er war aber unerheblich für die Lösung der Aufgabe. Denn es sei nicht um eine Berechnung gegangen, sondern um eine Bewertung, ob eine Behauptung richtig oder falsch sei. Auch mit der falschen Zahl sei die Lösung dieselbe geblieben.

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