Kind kann nach Schlangenbiss nach Hause

In Sirnitz (Bezirk Feldkirchen) ist am Donnerstagnachmittag ein sieben Jahre alter Bub vermutlich von einer Giftschlange gebissen worden. Das Kind wurde im Krankenhaus behandelt, darf am Freitag aber nach Hause.

Das Kind wurde mit dem Hubschrauber ins Klinikum Klagenfurt gebracht. Bis zum Abend war klar, dass sich der Bub nicht in Lebensgefahr befand. Er bekam nach Auskunft der Ärzte auch kein Serum gegen einen Schlangenbiss verabreicht. Am Freitag ging es dem Kind wieder gut, er durfte das Krankenhaus verlassen. Es gibt keine Sicherheit, ob es sich um eine Giftschlange handelte oder nicht.

„Kinder immer Risikopatienten“

Bei der Schlange, die sich auf der Wiese vor dem Elternhaus des Kindes befand, dürfte es sich um eine heimische Giftschlange handeln, sagte Reptilien-Expertin Helga Happ in einer ersten Einschätzung. Im Gespräch mit ORF-Redakteurin Claudia Edlinger sagte Happ, so eine Situation müsse als sehr gefährlich eingeschätzt werden: „Kinder sind in dem Fall Risikopatienten, weil sie gegenüber einem Erwachsenen ein sehr geringes Blutvolumen haben.“ Für Kinder könne beim Biss einer Giftschlange auch Lebensgefahr bestehen, sagte Happ, gleich wie bei älteren oder geschwächten Menschen.

Kind in Sirnitz von Schlange gebissen

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Eine solche Hornotter könnte den Buben gebissen haben

Happ: Vermutlich Kreuzotter oder Hornotter

Die Mutter habe die Bissmale in der rechten Hand des Buben als zwei Einstiche mit leichter Rötung beschrieben, sagte Happ, daher vermute sie, dass es sich um eine heimische Giftschlange handeln dürfte: „Bei ungiftigen Schlangen, die auch beißen können, sind als Bissmale viele kleine Einstiche zu sehen. Die von der Mutter beschriebenen zwei Einstiche weisen auf eine Giftschlange hin. Es dürfte sich um eine heimische Keuzotter oder eine Hornotter handeln.“ Es könnte zur Übelkeit und zu Erbrechen kommen, sagte Happ, auch Kreislaufbeschwerden seien möglich.

Die Folgen eines Bisses hängen auch davon ab, wie viel Gift die Schlange abgegeben habe, sagte Happ: „Darüber entscheidet die Schlange selbst. Wenn das Kind der Schlange nur zu nahe gekommen ist, könnte es ein Warnbiss sein, dann gibt die Schlange wenig Gift ab. Wenn das Kind aber die Schlange angefasst hat, dann hat die Schlange Todesangst und gibt eine größere Ladung Gift ab.“ Das Serum gegen heimische Giftschlangen sei in den Krankenhäusern lagernd und sofort verfügbar, sagte die Expertin.

Nach Schlangenbiss: ruhig bleiben

Zu Schlangenbissen kommt es sehr selten und fast immer nur, wenn Menschen die Tiere anfassen. Im Falle eines Bisses heißt es ruhig bleiben und Hilfe anrufen - mehr dazu in Was tun bei einem Schlangebiss?.