Mutmaßlicher Mörder in Kärnten gefasst

Einen mutmaßlichen Mörder hat die Kriminalpolizei am Dienstag in Gmünd im Bezirk Spittal festgenommen. Der 52 Jahre alten Mann dürfte nach einem Mord in Deutschland für zweieinhalb Jahre in Kärnten untergetaucht sein.

Der Mordfall ereignete sich im September 2013 im Deutschen Bundesland Hessen. Das Opfer, ein 53 Jahre alter Spediteur und vierfacher Familienvater, wurde in seinem Wohnhaus durch die geschlossene Wohnungstür erschossen. Zu dem Zeitpunkt befand sich auch die Familie im Haus. Der Täter gab vier Schüsse durch die Glastüre ab. Das Opfer starb etwa eine Stunde nach der Tat im Krankenhaus. Der Fall gab den Ermittlern lange Zeit Rätsel auf. Die Fernsehsendung „Aktenzeichen XY ungelöst“ ersuchte im August 2014 um Hinweise.

Mutmaßlicher Mörder lebte unauffälliges Leben

Schon kurz nach der Tat geriet der nun verhaftete Deutsche, der aus dem Umfeld des Opfers kommt, ins Visier der Ermittler. Er wurde jedoch wegen Mangels an Beweisen wieder auf freien Fuß gesetzt, sagte Gottlieb Türk, der Leiter des Landeskriminalamtes. Der Verdächtige ließ sich etwa ein Jahr nach der Tat an seinem Zweitwohnsitz in Gmünd in Oberkärnten nieder. Hier lebte der 52-Jährige ein scheinbar unauffälliges Leben. Niemand ahnte, dass der Mann ein europaweit gesuchter Mörder sein könnte.

Beim Mittagessen von Cobra-Beamten verhaftet

Festgenommen wurde der Mann am Dienstagnachmittag in einem Lokal in Gmünd, als er gerade auf sein Mittagessen wartete. Der Einsatz war von der Spezialeinheit Cobra seit langem geplant. Auch ein massives Polizeiaufgebot aus Deutschland, mit Beamten in Zivil, war bei der Festnahme dabei. Die mutmaßliche Tatwaffe, eine Pistole, konnte bei ihm gefunden werden. Der Mann wurde noch am Dienstagnachmittag von Kriminalisten in Spittal an der Drau einvernommen. Zum Motiv für die Tat hielt sich die Polizei zunächst bedeckt. Der Beschuldigte soll in den kommenden Tagen nach Deutschland überstellt werden.