Bäder: „Herausforderung durch Zuwanderung“

„Herausforderung durch Zuwanderung“ und „Information statt Konfrontation“, das sind am Dienstag Themen einer internationalen Tagung von Bäderbetreibern in Klagenfurt. In Kärnten wird es heuer mehrsprachige Baderegeln und Bildtafeln geben.

Bäderbetreiber aus Österreich und Deutschland treffen sich bei der Tagung in Klagenfurt, bei der der „Umgang mit schwierigen Situationen“ im Mittelpunkt steht. Der Erfahrungsaustausch steht dabei im Vordergrund: Die Bäderbetreiber berichten, wie Menschen, die mit der heimischen Badekultur nicht vertraut sind, gut in den Alltag eines Badebetriebs integriert werden können. Themen sind auch die manchmal mangelhaften Schwimmkenntnisse von Flüchtlingen und sprachliche Barrieren.

Um sprachliche Barrieren leichter zu überwinden, wird es heuer in den Kärntner Bädern wie berichtet mehrsprachige Baderegeln und Bildtafeln geben – mehr dazu in Strandbäder öffnen mit neuen Regeln.

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Mangelnde Schwimmkenntnisse als Gefahr

„Unser Ziel ist es, die Mitarbeiter in den Kärntner Bädern auf die neuen Herausforderungen vorzubereiten“, sagt Valentin Happe von der Wirtschaftskammer Kärnten. Im Mittelpunkt stehe dabei vor allem der Sicherheitsaspekt: Durch die schlechten Schwimmkenntnisse mancher Flüchtlinge könne es zu gefährlichen Situationen kommen.

Das bestätigt auch Christian Ochsenbauer, Geschäftsführer der deutschen Gesellschaft für Badewesen. In den deutschen Bädern habe es in den vergangenen Monaten bereits viele Flüchtlinge als Gäste gegeben. Er räumt gleich mit einem Vorurteil auf: „Sexuelle Übergriffe sind nicht das große Thema. Aber es gibt einige Dinge, auf die sich Mitarbeiter einstellen müssen. Dazu gehört, dass sich viele Flüchtlinge überschätzen. Sie denken, das Wasser ist nicht so tief, springen hinein und bekommen Probleme.“

“Jeder Gast muss gleich behandelt werden“

Der deutsche Bäder-Experte rät den österreichischen Kollegen, ohne Vorurteile in die neue Saison zu starten: „In den Bädern trifft ein großer Querschnitt der Gesellschaft aufeinander, was schon bisher zu Konflikten geführt hat. Man kann das Verhalten einer Person aber nicht an Herkunft, Alter oder Hautfarbe festmachen. Oberste Maxime ist, dass jeder Gast gleich behandelt und niemand vorverurteilt wird.“ Information statt Konfrontation laute die Devise.

"Alle Bäder funktionieren nach Regeln“, betonte der Wirtschaftkammer-Sprecher der österreichischen Bäder, Gerhard Baumgartner: „Das beginnt bei der Höhe des Sprungturms und geht hin bis zu Normen für die Wasserqualität. Genauso wie die Bäderbetreiber sich an die Regeln halten müssen, gilt das auch für unsere Badegäste.“ Bei jedem festgestellten Verstoß rät er zum „freundlichen, aber konsequenten Vorgehen.“