Neuausrichtung bei Druckerei Theiss

Die Firmenleitung der Druckerei Theiss in St. Stefan im Lavanttal hat sich am Montag mit Experten über die Zukunft des Unternehmens beraten. Im Vormonat wurden 30 der insgesamt 100 Mitarbeiter gekündigt.

Bei Theiss sollen nun wichtige strategische Entscheidungen fallen. Wer dem Druckerei-Unternehmen dabei als Experte zur Seite steht, wollte Geschäftsführer Christian Theiss aber nicht bekannt geben: „Nach momentanem Stand benötigen wir eine Entscheidung für die Strategie für die kommenden drei Jahre. Darüber beraten wir am Montag.“

Zukunft Druckerei Theiss

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Probleme: Preisdruck und stagnierender Markt

Generell gehe es um die zukünftige wirtschaftliche Positionierung. Vor allem der Preisdruck und der stagnierende europäische Buchmarkt mache Theiss zu schaffen. Erstauflagen würden in immer kleineren Mengen produziert. In Zukunft könnte das Augenmerk auf der Vertriebsstärkung liegen, also zum Beispiel im verbesserten Verkauf. Theiss: „Es wird nun besprochen, wie eine Zukunft in der Buchbranche zu erhalten ist und was wir an weiteren Umstrukturierungsmaßnahmen noch zu tun haben und wer dann dazu die passenden Partner sind. Da geht es dann um Hausbank und Co., die diese Entwicklung mittragen werden.“

Es müsse sich zeigen, ob sich Theiss zur Gänze als Nischenplayer für hochqualitative Bücher am europäischen Markt positioniert, oder doch weiter im Taschenbuchsegment mitmischt. Theiss: „Das ist eine schwierige Frage, weil danach richten sich die zukünftigen Investitionen.“ Theiss schloß auch die Hilfe eines Investors nicht aus, auf die Suche gemacht habe er sich aber noch nicht.

Mit reduzierter Belegschaft bis in Herbst arbeiten

Zukunft Druckerei Theiss

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Geschäftsführer Christian Theiss

Vor einem Monat wurden bei Theiss quer durch den Betrieb 30 Mitarbeiter gekündigt. Eine saisonal bedingte Anpassung, hieß es damals von der Geschäftsführung. Diese 30 Mitarbeiter sollen nun wieder eingestellt und 30 andere für mehrere Wochen gekündigt werden. Theiss sagte am Montag, dass das Unternehmen den Sommer bis zumindest August in dieser reduzierten Form verbringen werde. „Und dann, so glaube ich, werden wir mit diesen angekündigten 70 Personen gut über den Herbst kommen können. Das ist zumindest der Plan, den ich verfolge, und ich hoffe, dass dem auch alle Berater zustimmen werden.“

Ob und wann erneut auf 100 Mitarbeiter aufgestockt werden kann, scheint zum jetzigen Zeitpunkt fraglich. Es bleibe aber ein erklärtes Ziel, sagte Theiss am Montag.