Kampagne gegen Fensterstürze von Kindern

Jedes Jahr verunglücken in Österreich 60.000 Kinder. Die meisten aber nicht im Straßenverkehr, sondern bei Stürzen. Die Kärntner Landesversicherung startet daher eine Informations- und Vorsorgekampagne.

Am 12. August im Vorjahr stürzte ein kleines Mädchen aus dem Fenster eines Wohnhaus in Klagenfurt und starb. Die Mutter hatte das Fenster zum Lüften geöffnet, in einem unbeobachteten Moment kletterte die Eineinhalbjährige auf die Fensterbank - mehr dazu in Einjährige nach Fenstersturz gestorben. Es war nur einer von vielen Fensterstürzen in Österreich im Vorjahr.

Sicherheitstipps für Eltern

60.000 Kinder verletzten sich jährlich bei Unfällen. Der Großteil der Kinder wird aber nicht wie angenommen im Straßenverkehr verletzt, sondern bei Stürzen, sagte Gerhard Schöffmann von der Kärntner Landesversicherung. Besonders tragisch seien die Fensterstürze, alle drei Wochen passiere einer in Österreich. Von sieben Kindern, die abstürzen, sterben sechs. Daher sei die Mission am Tag der Sicherheit, das zu verhindern, so Schöffmann.

Die Kärntner Landesversicherung startet eine Informations- und Präventionskampagne zu den gefährlichen Fensterstürzen. Verschließbare Fenstergriffen werden verteilt und Sicherheitstipps gegeben, etwa, dass Kletterhilfen weggeräumt werden müssen, dass Kinder beim Lüften oder Fensterputzen nie unbeaufsichtigt sein sollen oder etwa dass Spielzeug nie auf Fensterbänke oder Balkon gelegt werden sollte, damit die Kinder nicht danach greifen.

Keine gesetzliche Regelung

Eine gesetzliche Regelung, kindersichere Fenstergriffe zu installieren, ist derzeit nicht geplant. Aber, so sind sich die Vertreter der Kärntner Landesversicherung und des Zivilschutzverbandes einig, sie würde etwas bringen. Ebenso wie bei den gesetzlich vorgeschriebenen Rauchmeldern, die vielen Menschen bereits das Leben retteten.