Rund fünf Mio. Euro Schaden durch Schnee
20 Sachverständige der Österreichischen Hagelversicherung waren in Kärnten unterwegs, um die Schäden durch den Wintereinbruch letzte Woche in der Landwirtschaft zu begutachten. Laut Landwirtschaftskammer seien erhebliche Ertragseinbußen beim Mais zu befürchten. Besonders schlimm erwischte es den Raps, der beim Wintereinbruch letzte Woche in Blüte stand.
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Auch der grüne Spargel hat gelitten. Weißer wird weiter geerntet.
„Rasche Hilfe wichtig“
Eine erste Schätzung geht von einer Schadenssumme in Höhe von fünf Millionen Euro aus, so Hubert Gernig, Landesleiter der österreichischen Hagelversicherung: „Wichtig ist rasche Hilfe im Schadensfall, derzeit haben wir 300 Meldungen der Bauern aus Wolfsberg, Völkermarkt, St. Veit.“ Der Mais habe eine gute Regenerationsfähigkeit, bis Ende der Woche könne man sagen, ob er sich erholen werde.
Auch Obstkulturen und Gartengemüse betroffen
Auch im Obst- und Gemüsebau sind teils massive Schäden zu verzeichnen - mehr dazu in 60 bis 100 Prozent der Obstkulturen zerstört. Schnee und Frost erwischten die Obstkulturen mitten in der Blüte. Viele Bauern können die Schäden auf ihren Feldern und in ihren Obstgärten noch nicht aufräumen, weil sie abwarten müssen, bis die Sachverständigen alles aufgenommen haben.
Dietmar Kainz, Obstbauer in Gemmersdorf bei St. Andrä sagte, der Frost sei nach dem Schnee die zweite Katastrophe gewesen. „Wir haben sicher mit Ernteeinbußen bis zu 50 Prozent zu rechnen. Es gibt Obstarten wie die Marille, die ist komplett geschädigt, auch die Kirsche ist stark betroffen. Beim Apfel haben wir vielleicht Glück und bringen noch eine kleine Ernte zusammen.“
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Die Obstkulturen im Lavanttal sind samt Hagelschutznetzen umgerissen
Für jene Landwirte, die Mais anbauten, sind die Temperaturen der nächsten Tage entscheidend. Maispflanzen könnten sich erholen. Schlechter ist die Situation beim Winterkorn, Winterweizen und Raps, die vom Schnee niedergedrückt wurden. Diese Getreidesorten dürften total ausfallen, außerdem droht hier Pilzgefahr. Die Ausfälle sind generell groß, sagte Markus Tschischej von der Landwirtschaftskammer am Montag: „Obst und Wein und der Bereich des Gartenbaus - mit Freilandgemüse wie Kopfsalat, Radieschen und ähnliches - wurden sehr stark in Mitleidenschaft gezogen.“
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Obstbäume wurden samt Wurzel umgerissen
Auch Gebäude betroffen
Neben den Schäden in der Landwirtschaft gab es aber auch Schäden im privaten Bereich. Laut Kärntner Landesversicherung gab es bis jetzt 20 bis 30 Prozent mehr Meldungen über Schäden im Kasko-und Gebäudeversicherungsbereich. In der Stadt Klagenfurt betreut das Stadtgartenamt 15.000 Bäume. Der entstandene Schaden liegt hier geschätzt im sechsstelligen Bereich. Derzeit sei man noch mit den Aufräumarbeiten beschäftigt.
Hunderte Magistratsmitarbeiter sind noch wochen-, wenn nicht sogar monatelang damit beschäftigt, die Schäden zu beseitigen. Wie viele Bäume beschädigt wurden und in welchem Ausmaß, kann noch nicht gesagt werden. Die Stadt warnt davor, gesperrte Parks zu betreten. Immer noch können gebrochene Äste zu Boden stürzen und Menschen verletzen.