ÖBB: 1,9 Mrd. Euro bis 2021 für Kärnten

1,9 Mrd. Euro investieren die ÖBB bis 2021 in die Schieneninfrastruktur Kärntens. Dazu kommen 60 Mio. Euro für die Stärkung des Nahverkehrs, die der am Montag unterzeichnete „Kärnten-Pakt“ umfasst.

Nach wie vor das größte Bahnprojekt in Kärnten ist die Koralmbahn. Die insgesamt 130 Kilometer lange Strecke zwischen Klagenfurt und Graz mit dem 33 Kilometer langen Koralmtunnel soll 2023 fertiggestellt werden. Dann wird man mit dem Zug von Klagenfurt nach Graz nur noch 45 Minuten und bis Wien zweieinhalb Stunden unterwegs sein.

„Kärnten Pakt“ soll 30.000 Jobs sichern

Die Arbeitsaufträge sollen zu vier Fünfteln Kärntner Unternehmen zugute kommen. Langfristig sollen die Investitionen der Bahn die Sicherung von rund 30.000 Arbeitsplätzen bedeuteten, so Infrastrukturminister Gerald Klug.

Zusätzlich zu den geplanten Investitionen von knapp zwei Milliarden Euro wurde am Montag von Bund, Land und ÖBB der 60 Millionen Euro schwere „Kärnten-Pakt“ unterzeichnet.

Investitionen ÖBB

ORF

vlnr: ÖBB-Vorstandsvorsitzender Christian Kern, Infrastrukturminister Gerald Klug, Verkehrslandesrat Rolf Holb und LH Peter Kaiser

Bahnhöfe werden modernsiert und barrierefrei

LH Peter Kaiser: „Wir erhöhen damit die Qualität des Bundeslandes Kärnten - als Wirtschaftsstandort, als Verkehrsknotenpunkt, als Infrastrukturbringer für Wirtschaft, öffentlichen Verkehr und Güterverkehr.“

Im laufenden Jahr werden in die Modernisierung von Bahnhöfen, in Barrierefreiheit auf 14 Bahnhöfen. Das sei vor allem um den Wörthersee wichtig, unterstrich Verkehrslandesrat Rolf Holub. Außerdem werde in Sicherheitsmaßnahmen 250 Mio. Euro investiert, kündigte Klug an.

Auch S-Bahn-Netz wird erweitert

Holub kündigte an, es werde eine neue S-Bahn-Linie für Kärnten geben. Mit der „S4“ werde dann Hermagor im Stundentakt erreichbar sein. Dazu komme eine Verlängerung der „S3“, die ab Dezember bis nach Kühnsdorf fährt - mehr dazu in Mehr Busse statt Züge ins Gailtal.

Die Investitionen in Kärntens Schienennetz sollen sich aber auch für die ÖBB lohnen, mit einem deutlichen Zugewinn an Bahnkunden, sagt ÖBB-Vorstandsvorsitzender Christian Kern: „Unsere Simulationen sehen vor, dass wir damit etwa 400.000 neue Bahnkunden gewinnen können.“ Dies würde einen Zuwachs von fünf Prozent des heutigen Fahrgastvolumens bedeuten.

Wirtschaft fordert neue Wörthersee-Trasse

Eine neue Wörthersee-Trasse wird in den Investitionsplänen der ÖBB nicht berücksichtigt - das kritisiert die Wirtschaftskammer. Bis zu 160 Züge würden derzeit pro Tag durch die touristische Kernzone des Landes donnern. Die Wirtschaftskammer spricht sich für eine neue Wörtherseetrasse aus, da sich bis 2025 die Anzahl der Züge auf 290 erhöhen wird.

Links: