Kritik an Prämie für Primarärzte

Das neue Gehaltsschema für 50 Primarärzte in den öffentlichen Krankenhäusern ist fixiert. Sie sollen 1.500 Euro Monatsprämie bekommen, wenn sie ihre Ziele erfüllen. Kritik daran kommt von der Personalvertretung der Landesbediensteten.

Lange wurde um das Gehaltsschema der Kärntner Spitalsärzte in den öffentlichen Krankenhäusern der KABEG (Krankenanstalten-Betriebsgesellschaft) gerungen, vor einem Jahr wurde die Gehaltserhöung von 15 Prozent abgesegnet – mehr dazu in Spitalsärzte stimmen neuen Gehaltsmodell zu. Nötig wurde das neue Schema durch eine EU-Richtlinie, nach der die Arbeitszeit von 72 auf 48 Stunden reduziert werden muss. Für Ärzte bedeutete dies weniger Überstunden und damit weniger Lohn.

Noch nicht abgeschlossen wurde damals allerdings die Gehälter der rund 50 Primarärzte. Und hier einigte man sich statt einer Gehaltserhöhung auf „ein modernes, leistungsorientiertes System“, sagte KABEG-Vorstand Arnold Gabriel. 1.500 Euro bekommen die Primarärzte monatlich, wenn sie gewisse Zielvorgaben erfüllen, „ein Bestandteil des gesamten Einigungspaketes“, betonte Vorstand Gabriel. Die Alternative wäre eine 15-prozentige Gehaltserhöhung auch für die Primarärzte gewesen.

Mehrere Zielvorgaben einzuhalten

Künftig müssen die Primarärzte Sparvorgaben einhalten, auch die Ausbildungsqualität der Jungärzte und die Patientenzufriedenheit sind Kriterien für die Prämie. Ob der Arzt seine Vorgaben erfüllt, entscheidet am Ende des Jahres eine Kommission, bestehend aus Direktion und KABEG-Management. „Von 0 bis 1.500 ist alles drin“, so Gabriel. Schlagend werden die Prämien ab heuer, ob sie gerechtfertigt sind, wird erstmals im Frühjahr 2017 geprüft. Die Prämie gibt es übrigens nur für Primarärzte, „meine wurde zur Gänze gestrichen“, sagt der KABEG-Vorstand.

Heftige Kritik an der Prämie für die Primarärzte kam am Donnerstag von der Vertretung der Landesbediensteten. Umgelegt auf die Landesbediensteten würde das ein seltsames Bild ergeben, meint Gernot Nischelwitzer, Obmann der Zentralpersonalvertretung : „Das bedeutet also, dass ein Kraftfahrer in einer Straßenmeisterei für seine Schneeräumung zusätzlich zu seinem Gehalt auch 1.500 Euro bekommen kann, wenn er dies wie gewohnt ordentlich macht. Eine Sekretärin bekommt ebenfalls ihre Prämie von 1.500 Euro, wenn sie die Telefonate freundlich abwickelt und die Briefe ordentlich schreibt.“

Links: