Kärnten und Steiermark für Krsko-Aus

Das Atomkraftwerk Krsko soll abgeschaltet werden. Das fordern die zuständigen Landesräte in der Steiermark und Kärnten. Rolf Holub und der steirische Landesrat Jörg Leichtfried haben sich am Mittwoch dazu in Kärnten getroffen.

Kärnten und die Steiermark werden weiterhin mit allen Möglichkeiten gemeinsam gegen den slowenisch-kroatischen Atommeiler Krsko vorgehen. Ausschlaggebend für die Forderung der beiden Landesräte aus Kärnten und der Steiermark war das jüngste Erdbeben in Slowenien am vergangenen Wochenende, das die beiden als klares Warnsignal sehen - Erdbeben bei Atomkraftwerk Krsko. Zudem verwiesen sie auf die neuen Erdbebenlinien in Krsko, die erst in der Vorwoche bei einer Expertentagung in Klagenfurt bekannt wurden - mehr dazu in AKW Krsko: Neue Erdbebenlinien aufgedeckt.

Unterstützungsaufforderung an Rupprechter

In einer gemeinsamen Stellungnahme an den zuständigen Bundesminister, Andrä Rupprechter, drückten Holub und Leichtfried die Sorgen der Kärntner und der steirischen Bevölkerung gegenüber Krsko aus: „Wir fordern den Bundesminister dazu auf, sich auf Grund der aktuellen Ereignisse an unseren Bemühungen für eine Abschaltung des Atomkraftwerks zu beteiligen und die Sorgen der Bevölkerung ernst zu nehmen“, so Holub.

Laufzeitverlängerung soll fallen

Gemeinsam wollen die beiden Umweltreferenten auch Gespräche mit der slowenischen Politik führen. Denn für die Fortführung und den Ausbau des Atom-Meilers gebe es keine rechtliche Grundlage, so Leichtfried. Gemeinsam will man nun versuchen, Slowenien von der Verlängerung der Laufzeit abzuhalten. Leichtfried: „Die Verlängerung ist wirtschaftlich nicht zu rechtfertigen. Es sieht so aus, als könne es sich Slowenien nicht leisten, das AKW zuzusperren.“

Auch die EU sei gefordert, sagt Holub: „Die EU müsste das Abschalten von Atomkraftwerken fördern und nicht das Einschalten.“ Atomkraft sei zudem teuer, sinnvoller sei es da, in erneuerbare Energien zu investieren.

Kritik in Slowenien wächst

Anti-Atom-Bewegungen in Slowenien kritisieren, dass es von der Regierung so gut wie keine öffentlichen Informationen über das AKW gibt. Die umliegende Bevölkerung sei außerdem nicht in die Planung mit eingebunden werden. Kritik gibt es auch an einem weiteren geplanten Lager für Atommüll, dieses wollen die Organisationen mit allen Mitteln verhindern.

Weitere Kooperationen geplant

Neben der Anti-Atom-Politik diskutierten Holub und Leichtfried am Donnerstag bei dem Arbeitstreffen in der Kärntner Landesregierung über weitere Themenfelder, in denen gemeinsame Interessen Kärntens und der Steiermark bestehen. Im Klimaschutz wurde eine Zusammenarbeit von Kärnten und der Steiermark vereinbart. Die beiden Bundesländer werden in Zukunft im Bereich der thermischen Sanierung von öffentlichen Gebäuden Kooperationsmöglichkeiten nutzen.

Auch die öffentlichen Verkehrsverbindungen zwischen Kärnten und der Steiermark sollen verbessert werden. Insbesondere zwischen dem Kärntner Lavanttal und dem steirischen Murtal sehen Holub und Leichtfried Entwicklungspotenzial und eine gute Chance, Kärnten und die Steiermark noch besser miteinander zu verbinden. Außerdem fordern die beiden, dass künftig in der Steiermark, in Kärnten, aber auch in Slowenien verstärkt in erneuerbare Energie investiert werden solle.