Asylwerber: Sitzstreik für Verlegung

In der Gemeinde Irschen haben mehrere Flüchtlingsfamilien aus Afghanistan am Dienstag mit ihren Kindern einen Sitzstreik auf der Drautalbundesstraße (B100) durchgeführt. Sie wollten in Selbstversorgerquartiere kommen.

Am späten Nachmittag setzten sich die Flüchtlinge mitten auf die angrenzende Bundesstraße (B100) nahe ihres Flüchtlingsheims und streikten. Udo Puschnig, Flüchtlingsbeauftragter des Landes, sagte über die Ursache des Protests, sie seien unzufrieden mit der Vollversorgung gewesen. Sie bekommen 40 Euro Taschengeld pro Monat und Vollversorgung.

Mehr Geld für Selbstversorger

Sie seien aus einem Bundesquartier aus der Steiermark gekommen, dort sei ihnen der Eindruck vermittelt worden, sie würden in ein Selbstversorgungsquartier kommen. Dort könnten sie selbst kochen und bekommen 180 Euro pro Monat. Dies sei ihr Wunsch gewesen, so Puschnig. Ein Wunsch, dem das Flüchtlingsreferat nicht nachkommen könne, so Puschnig. Denn von Bundesseite werden die Asylwerber angeboten und man agiere ausgewogen. Man berücksichtige Familienstand, Geschlecht, ethnische Gruppen und teile auf dieser Grundlage die Menschen zu.

Familien wurden verlegt

Zurzeit gäbe es in Kärnten aktuell 4.600 Personen in der Grundversorgung. Auf individuelle Wünsche könne nicht eingegangen werden und das habe man auch versucht, den Flüchtlingen zu erklären, so Puschnig. Es werde ein Gespräch mit dem Bürgermeister und dann mit den Quartiergebern und verbliebenen Asylwerbern geben. Zwei Familien, die bei der Aktion Sitzstreik federführend gewesen seien, wurden bereits mit ihrer Zustimmung verlegt, so Puschnig.

Der Vorfall hat für die Betroffenen auch weitere Folgen. Sie müssen nicht nur mit einer Verwaltungsstrafe rechnen, sondern bekommen vom Flüchtlingsreferat auch eine schriftliche Verwarnung.