Lange gesuchter Juwelendieb gefasst

Drei Jahre nach dem bewaffneten Überfall auf einen Klagenfurter Juwelier konnte nun auch der zweite Täter, ein 35-jähriger Serbe, verhaftet werden. Die beiden Männer sollen der berüchtigten „Pink Panther“-Gruppe angehören.

Am 4. März 2013 überfielen die beiden Männer ein Juweliergeschäft in Klagenfurt. Mit einer Pistole bedrohten sie eine Mitarbeiterin und sperrten sie in einem Nebenraum ein. Die Täter konnten mit ihrer Beute entkommen. Rasch lag der Verdacht nahe, dass sie der berüchtigten „Pink Panther“-Gruppe angehören – mehr dazu in Juwelier-Überfall durch „Pink Panther“? Die auf Juwelierüberfälle spezialisierte Gruppe schlägt immer wieder zu, und das weltweit.

Der Komplize des Mannes, ein 28-jähriger Serbe, wurde bereits 2014 in Deutschland verhaftet und in Klagenfurt rechtskräftig zu sechs Jahren Haft verurteilt – mehr dazu in Sechs Jahre Haft für Juwelen-Räuber. Drei Jahre nach dem Überfall konnte nun auch der zweite mutmaßliche Täter verhaftet werden, gab die Polizei am Dienstag bekannt. Im Februar wurde der 35-jährige Serbe bei einer Hotelkontrolle in Sofia (Bulgarien) gefasst, gegen den Mann bestand nach dem Raub in Klagenfurt ein europaweiter Haftbefehl. Anfang März wurde der 35-Jährige der österreichischen Polizei übergeben.

Motiv: „erhebliche Spielschulden“

Da weiter der Verdacht besteht, dass der Serbe der „Pink Panther“-Gruppe angehört, wurde er sofort in Klagenfurt inhaftiert. Bei den bisherigen Befragungen bekannte sich der Mann laut Polizei schuldig. Als Motiv gab er erhebliche Spielschulden an. „Wir halten ihn für einen sehr gefährlichen Mann“, sagt Gottlieb Türk, vom Landeskriminalamt. Auskunft über Hintermänner habe er aber nicht gegeben und das sei auch nicht zu erwarten.

Internationales Netzwerk

Den Spitznamen „Pink Panther“ erhielten die vom Westbalkan stammenden Räuber von britischen Ermittlern, die einen gestohlenen Edelstein in einem Tiegel Gesichtscreme fanden - wie die Polizei in der Krimikomödie „Pink Panther“ mit Peter Sellers von 1963. Die liebenswerte Bezeichnung ist irreführend: Die Räuber sind für ihr rücksichtsloses Vorgehen bei ihren Coups bekannt.

Laut Interpol zählen mehr als 200 Männer zur Pink Panther Bande, die meisten von ihnen stammen aus dem ehemaligen Jugoslawien. Raubüberfälle auf Luxusjuweliere werden von ihnen in ganz Europa verübt. Die Mitglieder sind über soziale Netzwerke im Internet verbunden und formieren sich immer in unterschiedlichen Gruppen, um Raubüberfälle durchzuführen. Sie sind präzise und schnell, nach wenigen Minuten sind sie mit ihrer Beute auf der Flucht.