Kritik an Einmalförderung für Greißler

Kleine Lebensmittelgeschäfte kämpfen weiter gegen Großmärkte und um ihr wirtschaftliches Überleben. Nun gibt es für sie von Land und Gemeinden eine Einmal-Förderung von 6.000 Euro. „Zu wenig“, kritisieren die Händler.

Die Landbevölkerung schrumpft, das sorgt für eine schwindende Kaufkraft am Land, und das macht den kleinen Nahversorgern das Leben schwer. Ohne Nahversorger werde aber die Abwanderung beschleunigt, sagt Wirtschaftslandesrat Christian Benger (ÖVP). Deshalb seien Bürgermeister an ihn herangetreten, gemeinsam die Nahversorger zu stärken. Das Ergebnis: Es wird einmalig eine Förderung ausgezahlt.

Die Förderung des Landes ist mit 100.000 Euro gedeckelt. Pro Geschäft gibt es 2.000 Euro für Betriebsmittel und 1.000 Euro für Personalkosten. Dieser Betrag wird von den Gemeinden verdoppelt, pro Geschäft gibt es also 6.000 Euro.

„Ein Tropfen auf dem heißen Stein“

Die Einmalförderung sei wenig zufriedenstellend, meint Anton Kovsca, Nahversorger in Nötsch, Obmann der Adeg-Kaufleute in Österreich und damit gewissermaßen Sprecher der selbstständigen Lebensmittelhändler in Kärnten: „Grundsätzlich ist natürlich jede Förderung willkommen. Eine einmalige Förderung hilft aber nur bei anstehenden Investitionen, für den dauerhaften Betrieb ist sie ein Tropfen auf dem heißen Stein und wird nicht ausreichen.“

Händler für langfristiges Fördermodell

Im Konkurrenzkampf mit Großkonzernen werde langfristig nur ein ausgeklügeltes Fördermodell helfen, das über 6.000 Euro pro Geschäft hinausgehe, sagt Händlervertreter Kovsca. Bei großen Einkaufszentren würden Städte und Land „viel Geld hineinstecken“, etwa für Infrastruktur und Parkplätze. Landgemeinden hingegen kämen nicht in den Genuss solcher Förderung. Auch Steuerentlastungen durch Umverteilung oder gezielte Unterstützung für Werbemaßnahmen würden den kleinen Nahversorgern in den Landgemeinden helfen, so Kovsca.

In Salzburg etwa erhalten Nahversorger Zinszuschüsse für Investitionen und Betriebsmittel. Bis zu 38.500 Euro Förderung an Zinszuschüssen für fünf Jahre kann ein Händler bekommen - mehr dazu in Landesförderung für Nahversorger verlängert (salzburg.ORF.at, 12.3.2016).